Hallo Der Martin,
Ich habe keine Ahnung, ob das von der Größenordnung her sinnvoll ist - ich hab mal ein Kraftwerk in meiner Nähe bei einem Tag der offenen Tür besichtigt, und da haben sie ganz stolz erklärt, dass sie ihre beiden Gasturbinen mit jeweils 1.5MW, mit denen sie Spitzenlasten abdecken wollen, innerhalb von 90s aus dem Stand auf Volllast hochfahren könnten. Die konventionellen kohlebeheizten Turbinen sind da jedenfalls um ein Vielfaches träger.
Gaskraftwerke sind aber auch "konventionell", erfüllen aber in der Tat eine andere Aufgabe:
Es gibt drei Lastbereiche im Verbundnetz, nämlich Grundlast, also der Strombedarf der immer (auch Nachts) anfällt. Der wird hauptsächlich von den Atomkraftwerken im Lande gespeist, die Rund um die Uhr volle Leistung fahren, alles andere wäre nämlich höchst ineffizient, während man die Kohlekraftwerke für die Regellast, also den periodisch von ca. 7 - 21 Uhr anfallenden (zusätzlichen) Stromverbrauch, verwendet. Gaskraftwerke sind die "Sprinter", zum einen weil sie teuer sind, und zum anderen, weil sie eben schnell reagieren können, wenn es einen ungewöhnlich hohen Strombedarf, aus welchen Gründen auch immer gibt, beispielsweise weil in Berlin ein Gewitter aufzieht und ganz Berlin die Zimmerbeleuchtung anmacht.
Grüße aus Barsinghausen,
Fabian
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