Ahoi Swen Wacker,
Den nicht nur von Dir immer wieder erhobene Vorwurf, im deutschen Geschichtsunterricht würde nichts anderes als die von Dir genannte Einstellung gepredigt, kann und will ich nicht glauben. Jedenfalls erfahren die Kinder in meiner Umgebung einen anderen Geschichtsunterricht.
Das war meine erfahrung, kann auch daran liegen das ich nach dem
ersten Jahr auf durchzug gestellt habe weil es mich einfach angekotzt
hat. vll kam hier und da mal was anderes, aber hauptsächlich diese
predigt.
Das um die zeit des 3ten reiches auch in der sowjetunion juden
verfolgt wurden und diese nix zahlen intressiert ja keinen.
Ich glaube nicht, dass es auch nur einen deutschen Lehrer gibt, der in der Schule den Kindern beibringen würde, es gäbe nur ein Volk, nämlich das deutsche, dass Kriegsverbrechen begangen hätte.
ich hatte in Geschichte nur deutsche Lehrer, alle beide aber älteren
Jahrgangs. In religion (beim stein alten kath. Pfarrer) war der umgang
mit dem Thema dagegen wesentlich besser, zumal er uns ab und an mal
aus seiner jugend erzählte, als z.B. ein umgekipter franz. versorgungs
LKW aufeinmal leer war nachdem die französischen besatzer ihn
unbeaufsichtigt zurückgelassen hatten.
Ich glaube allerdings mittlerweile, dass es eine perfide Taktik der Neonazis ist, mit der erfundenen Behauptung, alle Allierten und die Jüdischen Organisationen sowieso hätten die Deutschen mit nicht erlassbarer "Kollektivschuld" belegt und für immer und ewig als "Tätervolk" gebrandmarkt
IMHO macht dies das deutsche Volk selbst. man wie das wieder rechts klingt.
Okay, Lehrpläne sind, jedenfalls in Schleswig-Holstein, ...
- Gegenwartsbezug: Unser Umgang mit Verbrechen in
der Deutschen Demokratischen Republik
Deine Informationsquelle scheint leicht veraltet, die DDR ist tot, oder so.
Auch hier erkenne ich keine einseitige Erzeihung der deutschen Jugend in ewiges Duckmäusertum.
wie gesagt, kann sein das es an den geschichtslehrern lag die ich und
meine klassenkameraden (warum heißt das heute noch so, kamerad ist
doch mal das voll rechte wort) hatten. Oder ist dies zumindest
offiziell durch Mitschüler ersetzt worden? ich war in deutsch nie gut :(
Wir sollten offener und
sachlicher mit der ganzen geschichte umgehen, nur so kann man den
Rechten entgegen wirken.
Auch wenn ich glaube, dass wir schon jetzt offen und sachlich mit der Geschichte umgehen, stimme ich Dir in der Analyse zu.
*freu* wir sind uns in einem punkt einig.
Wir sollten uns endlich abgewöhnen, den rechten Schwadronierern, die uns ständig einreden wollen, wir würden ewig ein deutscher Büßerhemd tragen müssen, zu glauben.
das reden sich die deutschen selbst ein, und durch die ständigen
zahlungen und wiederholenden schuld eingeständnissen zieht es sich
dieses nicht aus.
Ein Volk kann nur dann stolz auf sich sein, wenn es voller Bewusstsein und Verantwortung auf seine gesamte Geschichte blicken kann, ohne auch nur eine Schandtat auszublenden.
Also kann ich wohl stolz darauf sein ein Breisgauer zu sein. wir haben
die römer nicht weit über den Reihn kommen lassen.
Wir sind nicht dafür verantwortlich, uns den Kopf der Russen, der US-Amerikaner oder irgendwelcher anderer Völker oder Gruppierungen zu zerbrechen. Wir haben genügend mit uns selbst zu tun.
Mancheiner mit sicherheit, aber die Amis zahlen AFAIK bei weitem nicht
soviel an die Indianer als wir an die Juden. und was die mit den
Indianer gemacht haben empfinde ich auch nicht als nett. Oh stop, das
waren ja garnicht die Amerikaner, das waren ja die europäer die übern
teich gesprungen sind, kommt wir zahlen jetzt noch an die Indianer.
MfG
Alle Angaben wie immer ohne Gewähr
PPPS: ich trinke gerne ab und an mal eine tote Tante.