Der Martin: Domain-Parking

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Hi Lukas,

ich würde doch mal gerne eure Meinungen zum Thema Domain-Parking hören.

was du ansprichst, scheint mir doch eher das zu sein, was unter Domain-Grabbing bekannt ist: Einfach mal "auf Verdacht" irgendwelche Domains registrieren. Möglicherweise pokern die entsprechenden Leute und hoffen auf stattliche Ablösesummen von denen, die ein _wirkliches_ Interesse an der Domain haben.

Also ich persönlich rege mich beispielsweise immer wahnsinnig auf, wenn ich versuche, nach einer Firma zu suchen, diverse Domains ausporbiere, und dann diese Sedo-Parking-Seiten kommen.

Das ist eigentlich eher untypisch. Gerade große Firmen und Organisationen registrieren oft mehrere Domains, um damit sicherzustellen, dass die Besucher trotz Tippfehler zum Ziel kommen, oder obwohl sie nicht den Firmennamen, sondern einen Produktnamen eingeben. Ich habe vor langer Zeit mal gelesen, dass die DaimlerChrysler AG mehrere Dutzend Domains allein unter .de registriert hat. Da wird sogar der frühere Firmenname Daimler-Benz noch gepflegt, einschließlich diverser Tippfehler-Domains.

Eine andere Sache sind Domainjäger, die ganz bewusst Domains registrieren, die sehr bekannten ähneln. Gern werden solche Tippfehler-Domains dann für Pornoseiten verwendet (es gibt z.B. eine berühmt gewordene "Variante" von whitehouse.gov, die von der US-Regierung sehr bald abgestellt wurde).

Besonders unverschämt finde ich jedoch, wenn Leute unnöntig Adressen von Open-Source-Projekten registrieren, so z. B. mozilla.de. Die Registranten sollten doch wissen, dass Leute, die schon massig Zeit dafür aufwenden, an Open-Source-Projekten zu arbeiten, nicht auch noch großartig Geld für das Abkaufen von Domains bezahlen wollen und werden!

Da ging vor einigen Jahren eine nette Meldung durch die Medien. Ein pfiffiger Mensch hatte, soweit ich mich entsinne, seinerzeit die Domain juliaroberts.de registriert. Natürlich stand in kürzester Zeit einer von den Managern auf der Matte und bestand auf Herausgabe der Domain. Auf großzügige Angebote wollte der Inhaber nicht eingehen, auch eine Klageandrohung ließ ihn kalt. Sein Standpunkt: Er würde die Domain sogar umsonst herausgeben, wenn nur die Dame ihn persönlich darum bitten würde.
Keine Ahnung, wie die Geschichte ausging, ist mir auch ziemlich wurscht. Mich hat die Story damals nur amüsiert.

Schönen Abend noch,

Martin

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