Sup!
Chancengerechtigkeit ist einer *der* liberalen Grundsätze.
Immer noch sehr lesenswert finde ich dazu das Buch
Pierre Bourdieu, Die Illusion der Chancengleichheit.
Bestimmt sind einige Dinge nicht zu erreichen, aber solange man das im Hinterkopf hat, während man dennoch versucht, so nahe wie möglich dran zu kommen, ist das nicht weiter schlimm.
Schließlich berechnen irgendwelche Leute auch die Nachkommastellen von Pi, obwohl man weiss, dass man nie alle wird berechnen können, da es unendlich viele sind.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit sind alles Ideale, die man nicht erreichen kann - dennoch sind sie tauglich, um danach zu streben.
Im übrigen ist der Unterschied zwischen "Chancengerechtigkeit" und "Chancengleichheit" zu beachten.
Chancengerechtigkeit bedeutet nicht, dass jeder die gleichen Chancen haben soll (was als Forderung per se schwachsinnig wäre, weil die Menschen nicht gleich sind.), es bedeutet, dass jeder die Chancen, die er aufgrund seiner Talente und Fähigkeiten hat, nutzen können muss.
D.h., wer fähig ist zu studieren, soll studieren dürfen - und wer (nur) fähig ist, mit dem Mund Postkarten zu malen, soll soweit es geht die Möglichkeit erhalten, dadurch etwas beizutragen.
Btw.: Hast Du auch "Noch eine Chance für die Liberalen" von Karl-Hermann Flach gelesen?
Gruesse,
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