Hi Ludger,
das voellig unbrauchbare "Solidaritaetsprinzip" (zwischen den generationen ;-) bei der Rente, das von Politikern missbraucht wurde (Sozialplaene u.a.).
Das mit dem Missbrauch stimmt. Aber das Solidaritätsprinzip hat durchaus seine Berechtigung, auch wenn darin das Wort "sozia" vorkomt, das Dir Angst machen dürfte *g*
Stell Dir vor, auf welche Probleme man stieße, wenn man auf eine kapitalorientierte Rentenversicherung umstellen würde. Das geht nur über Jahrzehnte. Hinzu käme, dass dann staatliche Stellen nicht als Durchlauferhitzer eingehende und ausgehende Gelder verteilen, sondern plötzlich großes Kapital verwalten müssten.
Ersteres ist ein Totschlagargument und zudem offensichtlich falsch, letzteres voellig unklar. Was machen wir mit den Millionen Hochschulabsolventen, die Ansprueche haben, aber nichts drauf haben bzw. unmotiviert oder sozial inkompetent sind? Wir haben doch eher zu viele Akademiker als zu wenige?
Es ist ein Grundproblem der marktorientierten Wirtschaft, das staatliche Ausbildungssystem und das Wirtschaftssystem zu harmonisieren. Es gibt dabei verschiedene Störfaktoren:
- die eigenartige demographische Struktur der BRD;
- die lange Dauer der Ausbildung und die kurzfrisitgen Bedarfsänderungen;
- die Schwierigkeit, den Bedarf der Wirtschaft auf lange Sicht vorherzusehen;
- die Trägheit der Systeme, die nicht nur auf Fehlern der Politik beruht, sondern wesentlich in der Sache liegt. Beispiel IT: Lange Jahre war die IT-Ausbildung an den Schulen ein absolutes Notprogramm, weil es keine ausgebildeten Lehrer gab;
- die Unmöglichekeit, gut ausgebildete Menschen trocken und kostenfrei zu lagern, bis sie gebraucht werden.
Viele Grüße
Mathias Bigge