Hallo alder Schwede,
Stellt sich z.B. die Frage, welche Hardware ist da gefragt, wenn man ein Betriebssystem installieren will (Ich tippe mal CPU, Festplatte, RAM -Oder war das ROM?!-, Grafikkarte, Drucker, Scanner, Tastatur, Maus, Bildschirm, Cd/DVD-Laufwerk, Diskettenlaufwerk.).
Ja, diese Frage stellt sich prinzipiell gesehen bei der Installation eines Betriebssystems auf der vorhandenen Hardware. Der erste Schritt bei der Installation sollte stets das Aufstellen einer entsprechenden Checkliste sein. Dazu helfen die Handbücher des Rechners und der Peripherie, ggf. die Ausgabe eines vorhandenen Betriebssystems. Zum Erkennen der vorhandenen Hardware kann z.B. das Starten eines Knoppix ganz nützlich sein. Ich habe auch schon Rechner zu diesem Zweck aufgeschraubt.
Dann, wie bekomme ich die Treiber für diese Hardware heraus? Braucht die überhaupt Treiber. Sagt mir das Betriebssystem bei der Installation, ob ich die aktuellen Treiber installiert habe.
Antworten in anderer Reihenfolge:
1. Ja, Du benötigst Gerätetreiber für Deine Hardware.
2. Wenn Dein Betriebssystem sehr aktuell ist und Deine Hardware nicht
brandneu aber auch nicht uralt, dann ist die Wahrscheinlichkeit ganz
gut, dass das Betriebssystem für Deine Hardware mit sich bringt.
3. Wer stellt Treiber zur Verfügung? (Diese Frage hast Du nicht gestellt)
Marktführer Microsoft kann es sich leisten, diese Aufgabe an die Hersteller
der Hardware abzuschieben. Treiber für Linux werden selten vom Hersteller
zur Verfügung gestellt, manchmal ist es für die Treiberentwickler sogar
extrem schwer, an Informationen vom Hersteller zu kommen, _wie_ deren
Hardware angesprochen werden will, welche Befehle sie versteht, was sie
kann, ...
4. Betriebssysteme sagen Dir nicht unbedingt, ob die Treiber aktuell sind.
Unter Windows kannst Du "Windows Update" nutzen, viele Distributionen
anderer OS (z.B. Linux, BSD-Derivate) bieten ebenfalls Paketmanager, mit
deren Hilfe Du Dein OS aktualisieren kannst (inklusive Treiber)
Jedoch gibt es insbesondere bei MS Windows viele Hardwarehersteller, die
sich ihre Treiber nicht von Microsoft zertifizieren lassen, die deswegen
von Windows Update auch nicht angeboten werden. Ich persönlich habe auch
mit zertifizierten Treibern schon schlechte Erfahrungen gemacht, während
der nicht zertifizierte wunderbar alles machte.
5. Deswegen ist die _allererste_ Anlaufstation bei der Treibersuche der
Hersteller. Ich nutze gern den c't - Treiber-Service
als Ausgangspunkt für meine Suche nach Treibern.
Es gibt Hersteller, die nicht alle Treiber für ihre Hardware umsonst zum
Download anbieten, z.B. Microtek. Treiberentwicklung für verkaufte
Produkte, die nicht mehr hergestellt werden, ist halt ein Kostenfaktor.
6. Verschiedene Betriebssystemhersteller oder -anbieter führen eine
Hardwarekompatibilitätsliste (HCL) an; dort kannst Du feststellen, ob
und wie gut Deine Hardware unterstützt wird. Beispiel:
HCL für Windows XP.
Dann, wie ist was vernetzt( Brenner an Controller, Scanner an Schnittstelle, Bildschirm an .. ?, usw. ), usw.
Vernetzung ist nicht ganz der richtige Ausdruck. Anschluss schon eher.
Bei externen Geräten einfach schauen, woran die angeschlossen werden. Ein Problem kann es da fast nur bei der Verwechslung der parallelen mit einer 25-poligen externen SCSI-Schnittstelle geben. Letztere ist aber uralt und wird fast nur noch für sehr alte leistungsschwache Scanner verwendet. Konsultiere in diesem Fall das Handbuch Deiner Hardware.
Bei internen Anschlüssen ist hauptsächlich der Anschluss von Festplatten und CD/DVD-Laufwerken an IDE-Controllern von Interesse. Was woran angeschlossen ist, sollte sich den Startmeldungen Deines Rechners (auch ohne Betriebssystem) entnehmen lassen, ggf. dem BIOS-Setup. (Anmerkung: Ich gehe von nicht total veralter Hardware jünger als ca. 8 Jahre aus.)
Das sind ja alles Fakten, die man bei einer Konfiguration benötigt, sonst kann man eben nix konfigurieren. Schliesslich kommt noch hinzu, das es eben manchmal trotzdem nicht funktioniert, selbst wenn zufällig alle Angaben stimmen.
Ja das kommt vor, es kann auch vorkommen, dass jede einzelne Hardwarekomponente für sich völlig ok ist, aber die Kombination eben nicht. Es gibt viele Möglichkeiten, da hast Du völlig Recht.
Ich geb mal im folgenden nur die Problemchen wieder, die den Laien so anspringen, wenn er per Yast in Suse e-mail konfigurieren will
[...]
Vielleicht mag das jetzt manchem lustig oder gar blöd erscheinen, aber so ist das nunmal für den Linux-Neuling, selbst in einer "idiotensicheren" Distri wie Suse. Ich kann mir denken, das es unter z.B. Debian noch dicker gekommen wäre...
Hmm, ich vermute, es wäre unter Debian einfacher gewesen. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie man eigentlich wenige relevante Angaben mit Hilfe einer Anzahl irrelevanter Angaben mit einem Assistenten fürchterlich verkompliziert. SuSE hab' ich seit ca. 5 Jahren nicht mehr genutzt, unter anderem gerade wegen YaST und dem was YaST aus wunderbar einfachen Konfigurationsmöglichkeiten macht.
Genau aus dem gleichen Grund finde ich die Netzwerkkonfiguration unter Windows 2000 einfacher und intuitiver als unter Windows XP. Der "Assistent zum Einrichten eines kleinen Netzwerkes" ist meiner Meinung nach ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Benutzbarkeit durch Einführen eines Assistenten abhanden kommt.
Zum Vergleich mal eine Beschreibung, wie ich früher auf meinem verpöhnten Betriebssystem Windoof e-mails empfangen habe (Outlook war mir auch schon viel zu kompliziert):
Thunderbird ist meiner Meinung nach leichter zu konfigurieren als Outlook.
- In den Laden um die Ecke gegangen.
- In den Korb mit den AOL-CDs gegriffen
- Zuhause CD ins Laufwerk, Installation läuft quasi von selbst ab.
- Aol gestartet, Benutzername+Passwort eingegeben, Mails verschickt, fertig.
Das ist der Vorteil eines rein proprietären Systems. Das weiß, was es wo hinzuschreiben hat. Das kannst Du bei einem beliebigen System eben nicht.
Hab vorhin mit einem Freund telefoniert, der sagte: "Du gibst mir fünfzig Euro, Ich installier dir XP + Programme auf die eine und ein Debian genau für deine Ansprüche auf ne andere Partition, und du experimentierst dann drauflos." Als ich ihn fragte "erklärst du mir auch, was du gemacht hast?" musste er leider schnell weg..
Lass Dir wenigstens Images erstellen, so dass Du nur die Images zurückspielen musst, falls Du was kaputt experimentiert hast. Du kennst die drei wichtigsten Grundsätze beim Umgang mit elektronisch gespeicherten Daten.
Grundsatz 1: Erstelle in regelmäßigen Abständen Sicherheitskopien!
Grundsatz 2: Erstelle in regelmäßigen Abständen Sicherheitskopien!
Du hast einen Versuch, um Grundsatz 3 zu erraten.
Wie war das bei euch damals, habt ihr die selben Probleme gehabt (falls ihr Linux-user seid)?
Das ist schwierig zu erklären. Meine ersten Begegnungen mit Linux sind ca. 10 Jahre her, und damals musste man bei der Installation noch schrecklich viele Fragen beantworten, die die eigentlichen Fähigkeiten der Hardware betrafen. Über etliche Jahre habe ich Linux nur zu Schulungszwecken benutzt, dann mehrfach den Versuch unternommen, Linux ernsthaft als primäres Desktop-Betriebssystem zu nutzen. Ich gestehe, ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft.
Faule Ausrede:
Beruflich habe ich seit Anfang 2003 nur noch mit Microsoft-Rechnern zu tun und bin deswegen privat ebenfalls darauf angewiesen.
Freundliche Grüße
Vinzenz