Sup!
Alles, was Du heute als Kultur vorfindest, sind Mischkulturen: Was wäre die deutsche Literatur ohne Shakespeare oder Fontane? Die kulturellen Entwicklungen halten sich nicht an Grenzen. Die griechische Philosophie ist über die arabische Kultur zu uns gewandert, wer weiß heute überhaupt noch, welche Staatsangehörigkeit die ersten großen Musiker der Neuzeit hatten? Sollen bei uns die Fallgesetze nicht gelten, weil Newton kein Deutscher war?
Mozart war ganz klar Deutscher ;-)
Wenn Du nicht die Hochkultur, sondern den Alltag nimmst, gilt das gleiche: Man bedient sich wechselseitig, musikalisch, junge FDP-Anhänger in Deutschland feiern Halloween oder sprechen von mom und dad, in AUgsburg kauft man sich einen Disney-Dalmatiner oder schwärmt von Britney Spears, frisst Döner und Pizza, Falafel und die Sommerhits kommen auch selten aus Baden-Würtemberg....
Döner ist eine deutsche Erfindung. Pizza im Prinzip auch, das war in Italien immer eine arme-Leute-Speise. Viel Musik (anteilsmäßig sehr viel) kommt aus Deutschland, und Britney Spears ist eine Produktion internationaler Konzerne wie z.B. Sony-BMG, wo Deutschland auch mitmischt. Wir sind also eine kulturelle Großmacht.
Wie kommen wir darauf, dass, nur weil das Aufeinandertreffen in Deutschland stattfindet, also quasi kraft des deutschen Spiritus Loci, hier ganz viele Kulturen super miteinander auskommen können? Wo doch andernorts wegen lächerlicher Kleinigkeiten heftige Auseinandersetzungen toben, z.B. zwischen Türken und Griechen, Arabern und Kurden, Arabern (sunnitisch), Arabern(schiitisch) und Nordiren(katholisch) und Nordiren(anglistisch)?
Preußen und Franzosen können doch heute auch miteinander.
Das hat aber länger gedauert, und wurde dadurch begünstigt, dass es eigentlich kaum kulturelle Unterschiede gibt.
Ich bin der Meinung, dass es keine Multi-Kultur geben kann, nur eine Weiterentwicklung der Deutschen Kultur durch Zuwanderung in so kleinem Maßstab, dass alle Zuwanderer so schnell assimiliert werden, dass sich keine kritische Masse von quasi "separatistischen" Zuwanderern bildet, die dann nicht mehr integrierbar sind.
Ganz lustig, dass es bei Dir lötzlich derart in die rechte Ecke geht, aber bitte, die Freiheit, die Du meinst, scheint eine recht nationale zu sein. Dürfen Brasilianer denn weiter in der Liga zocken, was ist mit Rock und House, französischer Mode und italienischem Eis? Gibt's das noch weiter? Würdest Du eventuell eine schöne Türkin küssen?
Hey, das ist ja ganz was neues - der Rechte-Ecke-Vorwurf! Herzlichen Glückwunsch Matthias, dass Dir so ein tolles Argument eingefallen ist. Es geht hier aber nicht um "nationales", sondern darum, ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen und Konfrontationen zwischen Inländern und Angehörigen anderer Kulturen zu vermeiden.
Deine Brasilianer, Deine französische Mode (Lagerfeld, Joop - alles Franzosen!) und Dein italienisches Eis sind alle keine kulturell unterschiedlichen Dinge, die Konfrontationen auslösen könnten. Im Prinzip ist Brasilien eine ziemlich europäische Veranstaltung.
Gruesse,
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