Hi Jan,
Wenn ich mir http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/25/0,4070,2338009-5,00.html so ansehe, bekomme ich es mit der Angst.
Zu Recht.
Eine Gruppierung, die jede 5. Moschee in Deutschland betreibt, indoktriniert 60.000 junge Menschen und entzieht sie den Vorteilen der aufgeklärten Gesellschaft.
Immer mehr Jugendliche aus muslimischen Familien geraten unter Druck, sich von dieser Gesellschaft abzuwenden, sich gegenüber Gleichaltrigen abzuschotten, eine Gegenwelt aufzubauen.
Haben wir zu lange weggeschaut?
Es gibt viele Experten, die immer wieder darauf hingewiesen haben, dass wir nicht ausreichend darüber nachdenken, wen wir ins Land holen und wen wir fördern, ich denke etwa an Bassam Tibi. Jeder Ansatz zu einem rationalen Zuwanderungsgesetz wurde aber von diversen Demagogen parteipolitisch aufgezäumt und so jede sinnvolle Lösung verhindert.
Natürlich gibt es radikale Islamisten in Deutschland, es gibt "Ehrenmorde" an Mädchen aus islamischen Familien, die sich den mittelalterlichen Regeln oder Zwangsverheiratungen widersetzen. Weiterhin gibt es organisierte radikale Kräfte aller Couleur von PKK bis MHP.
Diese radikalen Kräfte haben bisher Deutschland als Operationsbasis benutzt und hier versucht, jedes Aufsehen zu vermeiden. Niemand aber kann garantieren, dass das so bleibt.
Die großen Terroranschläge eröffnen ab und an schlaglichtartig einen Blick auf diese Szene in Europa, die gut organisiert, mit reichlich Geld versehen, konsequent ihre Politik betreibt und vor allem ihre jeweiligen Landsleute unter Druck setzt. Anschließend wird weiter so getan, als sei das ganz harmlos.
Es ist nicht so einfach, Rezepte zur Gegenwehr zu finden, aber sicher ist, dass der Einfluss der Radikalen eingeschränkt und genau beobachtet werden muss. Insbesondere die Islamisten sind Feinde der Freiheit und des Lebens, die positiven Werte der westlichen Welt sind ihnen verhasst, besonders aber Demokratie, Gleichberechtigung der Frauen, Bildung, Meinungsfreiheit, Kritik an ihrem rückwärtsgewandten Islam, eigenständiges Denken.
In einigen Postings wurde die Kritik an islamistischen Tendenzen mit dem Verweis auf die Irrationalität unserer eigenen Gesellschaft abgetan. Nichts aber verachten die Islamisten mehr als solche Relativisten, die aus ihrer Sicht Menschen ohne Werte sind. Es gilt festzuhalten, das allein diese Form der Selbstkritik aus der demagogischen Sicht der Islamisten undenkbar und unerträglich wäre. Gerade wenn man also für eine selbstkritisch-öffene Haltung eintritt, sollte man für dieses Recht auch eintreten.
Und bei aller Kritik an unserer Gesellschaft haben wir mit dem vereinten Europa doch auch positive Muster anzubieten, trotz aller Krisen und Probleme. Da arbeiten nun seit dem zweiten Weltkrieg jahrhundertelange Erzfeinde zusammen, versuchen gemeinsam und ohne Krieg einen Weg zu finden, mit tausend Aberwitzigkeiten natürlich, aber dennoch mit einigem Erfolg. Welche Lebensmöglichkeiten haben dagegen die meisten islamischen Länder ihren Bürgern zu bieten?
Die Türkei ist einiges der wenigen Länder mit Ansätzen zu einer modernen Demokratie, mit einer strikten Trennung von Religion und Staat. Vielleicht müssten wir genau das unterstützen. In den meisten anderen Ländern herrschen Diktaturen, teilweise mit terroristischen Zügen gegenüber Andersdenkenden. Die Anschläge von London und Madrid haben gezeigt, dass die Islamisten eine reale Gefahr für Europa darstellen, der man etwas entgegensetzen sollte.
Viele Grüße
Mathias Bigge