Sven Rautenberg: domaingrabbing - wer will nochmal?

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Moin!

Es ist doch wirklich so, dass eine .de domain nachgeworfen wird, ob man die nun will oder nicht. Vielleicht verstehe ich das System in Deutschland auch ganz einfach nicht. Ja, ich verstehe es wirklich nicht.

Scheint jedenfalls so.

Domainnamen sind ein recht seltsames Element: Man kann davon so viele "herstellen", wie man sich denken kann, jeden einzelnen Namen kann es nur ein einziges Mal geben, und die Stückkosten sind extrem gering.

Gerade die Eigenschaft "einen Domainnamen kann es nur ein einziges Mal geben" erzwingt, dass es eine zentrale Stelle geben muß, welche Dopplungen verhindert, da ansonsten das System zusammenbrechen würde.

Und in Deutschland arbeitet diese zentrale Stelle DENIC eben als Genossenschaft und nur mit dem Auftrag, kostendeckend und nicht gewinnorientiert zu wirtschaften. Das Resultat sind extrem geringe Domainregistrierungsgebühren, welche es jedermann erlauben, sich eine zu verschaffen. Domains sind in gewisser Weise ein Allgemeingut, auf das jeder Zugriff haben sollte, genauso wie Telefonnummern (da kann auch jeder eine kriegen) oder Luft.

Und ihr seid vermutlich so verbohrt in Euer System, sodass Ihr das Geld gleich in den Sack des Providers fliessen seht... (und ich verstehe ja gerade nicht, weshalb der Geld für einen Service kriegt, den nicht er gar nicht (selber) liefert...)

Die DENIC kassiert selbstverständlich auch bei den Providern Geld für registrierte Domains ein. Schließlich wollen die diversen .de-Nameserver, die es auf der Welt gibt, ja auch betrieben, administriert, verwaltet und gewartet werden. Als Provider kann man auch selbst Mitglied der DENIC-Genossenschaft werden und - je nach Volumen der registrierten Domains - von den Mengenrabatten profitieren, bzw. seinen Kunden günstigere Angebote machen. Wird landläufig auch als Marktwirtschaft bezeichnet.

- Sven Rautenberg