Moin!
Da kommts schon naeher zum Punkt, welchen ich nicht verstehe:
Weshalb braucht es als Zwischenhandel die Provider?
Das hat sich so entwickelt, würde ich behaupten. Wenn man als Webspace-Provider ein möglichst breites Kundenspektrum ansprechen will, dann bietet man eben vollen Service an - inklusiv Domainregistrierung, Einrichtung der benötigten DNS-Einträge, Verwaltung etc.
(Oder wieso ist die domain bei denic so teuer, wenn man sie direkt dort kauft)
Der Preis hat eindeutig lenkende Funktion: Die Direktregistrierung ist möglich, aber offensichtlich unerwünscht.
Die Denic braucht ja so oder so eine Registrierungs-Software. Da waere doch der Aufwand nicht viel groesser, wenn sich jeder einzelne direkt dort einschreibt und dann die domain auch wirklich besitzt (dann sind ja auch diese -fuer mich nicht zu erschliessenden- KK-Antraege hinfaellig).
Da die DENIC als Zusammenschluß von deutschen Providern gegründet wurde, klingt es nicht abwegig, dass sie durch ihre Preisgestaltung den Providern kein Geschäft wegnehmen soll.
Ich finde es einfach nicht logisch, dass der Hoster so mit dem Verkauf der domains gekoppelt ist... Es waere mir ersichtlicher, dass man eine tld bei einer zentralen nicht-gewinnorientierten Stelle kauft. (Es muss am Schluss ja doch alles ueber diese Stelle laufen.)
Unter .de gibt es zur Zeit mehr als 8,8 Millionen Domains. Aber wieviele dieser Domains benötigen wirklich die individuellen Möglichkeiten einer separaten Domainverwaltung?
Abgesehen davon gibt es ja durchaus die Möglichkeit, eine Domain wirklich separat zu registrieren - entweder bei einem Provider, oder (teuer) bei der DENIC, wenn man das wirklich will.
Die Preise von SWITCH für .ch-Domains finde ich allerdings nicht überzeugend. 40 CHF Registriergebühr und 35 CHF Jahresbeitrag sind nicht wirklich günstig. Hat natürlich dann auch Lenkungswirkung - hin zu anderen, billigeren TLDs. Oder gibt es sonst noch Gründe, warum die Schweiz im Verhältnis zur Einwohnerzahl weniger Domains hat?
Da draengt sich mir gerade eine Frage auf:
Als nun z.B. die Umlautdomains eingefuehrt wurden, oder wenn eine neue tld eingefuehrt wird, oder allgemein, wenn zwei Personen etwa gleichzeitig denselben Domainnamen kaufen moechten, ist man da von einer Verzoegerungszeit des Providers abhaengig? Oder ist der Fruehere der Schnellere, egal bei welchem Provider er sich registrierte?
Ich mutmaße mal, dass derjenige gewinnt, dessen Antrag zuerst bei der DENIC eintrifft. Denn nur dieser Zeitpunkt kann als Vergleichsmaß eindeutig bestimmt werden. Andernfalls könnte man ja als "Zeitpunkt des Kundenauftrags" immer zwei Stunden/Tage/Wochen abziehen, um einen eventuellen Wettlauf zu gewinnen.
Neueröffnungen mit zu erwartendem Ansturm werden aber immer durch eine besondere Startphase gelöst. Das war bei .info so, bei den Umlautdomains von .de/.at/.ch auch, und es wird bei .eu auch wieder so sein, dass Interessenten, welche z.B. Namens- oder Markenrechte nachweisen können, zuerst zum Zuge kommen, und dann ein reguliertes Verfahren für die angesammelten Registrierungswünsche der anderen.
- Sven Rautenberg