Sven Rautenberg: mehrere DSL Einzelplatzzugänge parallel möglich?

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Moin!

Jetzt ist es hier bei Bekannten so, dass zwei PC's eine DSL Verbindung zum Internet erhalten sollen (bzw. einer hat es schon). Da die PC's aber in verschiedenen Etagen, an verschiedenen Stellen stehen und in der Wand kein Kabel mit genug Adern für LAN ist (8-adrig), können diese PC's nicht beide per LAN an einen Router angeschlossen werden.

1000MBit-TwistedPair benötigt nur 4 Adern - diese aber ZWINGEND in vernünftiger TwistedPair-Ausführung, also ordentlich verdrillt. Einfaches Telefonkabel oder Klingeldraht ist hierfür NICHT ausreichend. Die Abschirmung in einem ordentlichen Netzwerkkabel ist außerdem auch zu bevorzugen.

WLAN kommt hier auch nicht in Frage, da zwei Decken dazwichen liegen, in welchen ordentlich Metall drin ist ;-)

In jeder Decke ist ordentlich Metall drin.

Deshalb jetzt meine Frage, ob man direkt hinter dem DSL Splitter das 2-adrige DSL Kabel "aufteilen" kann und dieses dann (4 Kabeladern sind in der Wand noch frei) zu dem zweiten PC leiten kann.

Nein, kann man nicht.

Beide PC's würden dann ein eigenes DSL Modem erhalten. Ich habe da jetzt jedoch etwas meine Bedenken, ob dass so ohne weiteres gehen würde und ob dann auch beide PC's gleichzeitig im Internet sein könnten.

DSL arbeitet mit Frequenzbereichen. Auf der Telefonleitung ist der ganz unterste Frequenzbereich für Analog oder ISDN vorgesehen, und darüber kann sich DSL ausbreiten. Das System ist aber IMMER darauf ausgelegt, dass an den Enden des Telefonkabels jeweils genau EINE Gegenstelle auf dem Frequenzbereich arbeitet.

Das bedeutet, es wäre allerhöchstens möglich, dass ein Rechner zur Zeit online ist, dazu muß aber zwingend das DSL-Modem des anderen Rechners echt ausgeschaltet sein, nicht nur verbindungslos, denn ein eingeschaltetes Modem synchronisiert sich mit der Gegenstelle schon mal (handelt den nutzbaren Frequenzbereich aus), auch ohne dass eine Verbindung ins Internet besteht.

Du hast zwei Möglichkeiten:
1. Zweite Telefonleitung mit zweitem DSL und logischerweise dann auch zweitem Vertrag und doppelten Kosten.
2. Netzwerk im Haus, und nur einmal DSL. Ob das jetzt WLAN ist, oder kabelbasiert, ist für das Ergebnis egal. Wenn WLAN nicht geht (unbedingt ausprobieren), dann muß eben ein Kabel gezogen werden. Oder der zweite Rechner bleibt offline.

Es gibt allerdings auch so "lustige" Vernetzungstechnik, die auf der Telefonleitung ein recht langsames Netz aufbaut. Für DSL würde das eventuell reichen, aber ich halte die Kosten dafür für unverhältnismäßig hoch im Vergleich zum erzielbaren Effekt.

  • Sven Rautenberg