Hallo,
Ich glaube jeder hat schon einen dieser Beiträge im Privatfernsehen gesehen, wo ein Lockvogel "in Not" ist und man sich immer fragt wieso ihm denn keiner hilft.
Gestern ging ich gegen halb zwölf in der Nacht über einen hellerleuchteten, und auch nicht menschenleeren Platz in der Stadt zu meinem Auto und sah wie drei ca. 17-18 jährige einen ungefähr ebenso alten Mann "anpöbelten" und auch versuchten zuzuschlagen (ich bin mir nicht sicher ob sie auch getroffen haben). Als wohlerzogener Bürger komme ich natürlich gerne zu Hilfe, mache mich mit lautem Rufen bemerkbar und kann die drei soweit ablenken, dass das Opfer entkommen kann (vielleicht hätte er es auch ohne meine Intervention geschafft).
Das Opfer läuft also weg (und entkommt), einer verfolgt ihn, zwei bleiben zurück und sehen sich die "Verfolgungsjagd" an. Ich denke die Situation wäre damit geklärt und gehe meines Weges, als den zwei einfällt, dass ich mich ja "eingemischt" hätte, und man mich an des Entkommenen Stelle "aufmischen" könnte.
Kurz und gut, so schnell bin ich noch nie in meinem Leben gerannt, und hatte Glück, dass der mir nächste von seiner Verfolgungsjagd schon etwas müde war und ich darum sehr schnell einige Meter zwischen mich und ihn bringen konnte, was ihn dann entmutigte und er die Verfolgung einstellte.
Warum versuchte außer mir keiner zu helfen?
Warum versuchte mir keiner zu helfen?
Und was verdammt noch mal bringt Leute überhaupt dazu willkürlich andere Menschen "aufmischen" zu wollen!?
Ich spiele mit dem Gedanken mir dashalb ein Pfefferspray zu kaufen und würde gerne wissen ob jemand im Forum eines besitzt, und vielleicht sogar schon verwenden musste. Dieser Vorfall hat mich irgendwie aufgewühlt und irgendwie meinem Vertrauen in fremde Menschen geschadet. Auf der anderen Seite weiß ich nicht ob es nicht auch gefährlich wäre eine Waffe (auch eine nichttödliche) zu führen und ich sie nicht einmal voreilig einsetzen könnte.
Gruß,
Severin
They that can give up essential liberty to obtain a little temporary safty deserve neither liberty nor safty.
-- Benjamin Franklin