molily: installierte Schriftart wird nicht im Web angezeigt

Beitrag lesen

Hallo,

Ich hatte diesbezüglich auch mal intensiver nachgesehen und es ist offensichtlich so, daß @font-face eine ausschließliche Eigenschaft in CSS 2.0 ist und diese nur fälschlich in CSS 2.1 übernommen aber dann wieder entfernt wurde (http://www.w3.org/TR/CSS21/changes.html#q23). Merkwürdiger Weise taucht @font-face in CSS 3 dann aber wieder auf http://www.w3.org/TR/2002/WD-css3-webfonts-20020802/#font-descriptions). Die scheinen sich da beim W3C wohl nicht ganz einig gewesen zu sein...

Das finde ich nicht merkwürdig. Es wurden viele Sprachbestandteile in CSS 2.1 herausgenommen, ohne dass es einen Grund gibt, sie für immer und ewig zu verwerfen. CSS 2.1 ist nicht zukunftsweisend, sondern eine Anpassung des Soll-Zustands an den Ist-Zustand. Kein Browser unterstützt @font-face, also flog es heraus. Aus keinem anderen Grund als der Anpassung des Standards an die reale Browserunterstützung. Das heißt, das W3C will @font-face an sich, aber die Browser wollen es nicht, und wenn die Browser es nicht wollen, gibt es das W3C auf. Das W3C hat bekanntlich sein Verfahren beim Verabschieden von Standards geändert, jetzt müssen Implementierungen vorhanden sein, bevor überhaupt eine Recommendation erscheint. Dadurch werden alle CSS-Bestandteile, die nicht ausreichend implementiert sind, schlichtweg aus dem Standard gestrichen: »Features that were not in CSS1 will be dropped (...) if two or more interoperable implementations of those features are not found by the end of the Candidate Recommendation period.«

Das gilt für CSS 3 im Grunde auch, es stehen ja schon {link:http://www.w3.org/Style/CSS/current-work#table@title=einige CSS3-Module seit langem im CR-Status] ohne Aussicht auf Implementierungen. Das Web-Fonts-Modul ist gerade einmal zweiter Working Draft. Wenn es irgendwann CR wird und kein Browser es implementiert, wie es bei den anderen CRs der Fall ist, werden sie entweder nie Recommendations - oder sie werden eben auf das Minimum zusammengestaucht.

Mathias