Moin,
jetzt mal ehrlich: was ist an "besser gestellt" denn sooo unverständlich? Man muss m.E. schon ziemlich regelfetischiert sein, wenn man da nicht den Sinn erkennt (oder: erkennen will?). Wer nicht versteht, was "besser gestellt" bedeutet, kann mir doch im Ernst erzählen, bei "bessergestellt" sei ihm hingegen schon immer klar gewesen, was mit der Zusammesetzung aus "besser" und "stellen" denn wohl gemeint gewesen sei. Nee, das ist doch echt kleinlich.
Regel sind okay, um Missverständnissen vorzubeugen. Und in technischen Sprachen sind sie sogar zwingend. Denn Maschinen sind nicht mit Verstand gesegnet. Aber in zwischenmenschlicher Kommunikation? Die deutsche Sprache und erst recht nicht unser Lesevermögen braucht keine eineindeutige DTD, gegen die jedes Wort korrekt validieren muss.
Wenn irgendetwas an der Reform nicht stimmte, dann war es allein ihre Zaghaftigkeit. Witzigerweise ist der Mehrzahl der öffentlichen Kritiker schon dieses Sprünglein zu heftig gewesen. Was wir brauchen, ist mehr Lockerheit im Umgang mit Regeln, über _mehr_ an Reform. Aber den Fokus auf Rückschritt setzen? Dass ist das typisch deutsche an der Diskussion.
Viele Grüße
Swen Wacker