Hi Swen,
Im Ernst: Wir sollten Sprache aus der Sicht des Lernenden sehen und nicht auf der Suche nach Eindeutigkeit Regeln immer komplexer machen.
Wenn Du glaubst, die neue Regelung der Getrennt- und Zusammenschreibung sei gut und mit wenigen Regeln zu beschreiben, kennst Du sie nicht. Es gibt zahllose Ausnahmen und Sonderregelungen. Nicht umsonst wollen selbst die Reformer gerade hier nachbessern.
Sprachen müssen nicht eindeutig sein. Sie sollten aber einfach zu lernen sein.
Dann wäre Englisch eine bessere Sprache als Deutsch, Deutsch besser als Chinesisch, Vietnamesisch und diverse Navajo-Dialekte müssten verboten werden.
Kein normalsterblicher Durchschnittsdeutsche kann auch nur ansatzweise allein die komplexen Regeln zur Getrenntschreibung auch nur halbwegs erklären. Es hätte einen Regel gereicht, die da z.B. sagt: Getrenntschreibung ist er Normalfall, beabsichtigt der Schreibende eine andere Aussage, kann er die Wortgruppe zusammenschreiben (sic!).
Solche Regeln mag ich. Mein Liebling: "Man setzt ein Komma, wenn ein neuer Sinnabschnitt beginnt." Solche am Verständnis orientierten Regeln findet man in der Reform nicht.
Sag ich ja. Deshalb ist meine Stoßrichtung: Mehr Reform. Nicht: Zurück damit.
Du willst die deutsche Sprache der Kultusbürokratie in die Hände geben und dieser Weg ist mir wirklich unsympathisch. Die Bürokraten haben doch genug Bereiche, in denen sie die Welt auf ihren Bierdeckelverstand reduzieren können.
Es ging ja nicht darum, "dass" und "das" besser unterscheiden zu können. Es ging darum, dass in der Regel die Kürze eines betonten kurzen Vokal durch Verdopplung des folgenden Konsonanten erfolgt. Und nun erklär mal (d)einem Kind, warum wir wessen mit ss, daß aber mit ß schreiben.
Das ist ein Scheinproblem. Erklärst Du einem Kind, warum man Mathias nicht Matijas schreibt? Es ist eine reine Illusion, man könnte mit ein paar Regeländerungen die Schreibweise nahtlos der Lautung anpassen.
Okay, mit Brombeere (gesprochen Brommbeere, geschrieben Brohmbeere oder der Walnuss kann man ja noch leben,aber auch hier blieben noch viel zu viele Ausnahmen übrig.
Du beweist hier den völligen Unfug Deiner Vorschläge. Du forderst praktisch eine Art von Lautschrift als Vereinfachung. De facto wäre das zehnmal komplizierter als der gewachsaene Ist-Zustand.
Viele Grüße
Swen Wacker
Viele Grüße
Mathias Bigge