Sven Rautenberg: Mathematik Gymnasium Klasse 5-13

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Moin!

Was wird denn besser, wenn man das Zentral regelt?
Einheitlichkeit ist ja kein Argument für sich.

Doch, weil sie Chancengleichheit für Schulabgänger aus unterschiedlichen Bundesländern schaffen würde - wenigstens ansatzweise.

Immer dieses Märchen von der Chancengleichheit.

Gleichheit der Chancen würde bestehen, wenn jeder Schüler die gleichen Lehrer, die gleichen Mitschüler, das gleiche soziale Umfeld und das gleich situierte Elternhaus hätte. Erst dann hinge der schulische Erfolg wirklich nur vom Individuum ab - und von seiner Kompatibilität zur gewählten Lernmethode und zum Lehrplan.

Es sollte aber nicht das Ziel sein, allen Schülern möglichst gleiche Chancen zu geben, denn da werden dann zwangsläufig welche zurückbleiben, die ihre Chance nicht wahrnehmen können oder wollen. Es muß eher das Ziel sein, alle Schüler individuell so gut wie möglich zu fördern. Und das gelingt nur, wenn wichtige Entscheidungen lokal getroffen werden können.

Oder anders formuliert: Wenn alle das Gleiche machen, machen auch alle die gleichen Fehler.

Heute ist es doch leider so, dass z.B. Abiturienten aus SH erhebliche Schwierigkeiten haben, wenn sie etwa in BaWü ein Studium beginnen wollen: Formal haben sie die gleiche Qualifikation (Abitur), in Wirklichkeit müssen sie aber einiges nachholen, um den Anschluss zu kriegen.

Solche Horrorstorys werden immer wieder kolportiert - ich kann sie aber absolut nicht nachvollziehen. Ich bestreite einfach, dass "Standort=BaWü" => "Anforderung=hoch" gilt, und "Abitur=SH" => "Ausbildung=schlecht".

Ich habe in Hamburg Abitur gemacht und in Hamburg studiert. Eigentlich sollte ich damit ein "kompatibles" Abitur haben. Und oh Wunder: Die Anforderungen beispielsweise in Mathematik waren so, dass ich meine Note durh die Wahl des Professors hätte bestimmen können: Der eine Professor hatte von den 60 Erstsemestern recht schnell 50 Leute in seiner Vorlesung, machte aber wohl eher für die meisten nachvollziehbare Aufgabenstellungen. Der andere Professor war als "stellt schwierige Klausuraufgaben" verschrien - bot aber in der kleinen Gruppe prima Individualversorgung und natürlich eine entsprechende Herausforderung.

Ich konnte aber nicht beobachten, dass einzelne Studenten nur aufgrund ihrer Abiturherkunft irgendwie besser waren, als andere. Und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass die Matheaufgaben in irgendeinem anderen Bundesland noch viel schwieriger werden könnten, und von deren Abiturienten problemlos gelöst würden.

- Sven Rautenberg

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