Oku: Informatikunterricht an Schulen

Beitrag lesen

Einen schönen guten Nachmittag.

Ich liebe diese konservative deutsche Einstellung, die es schier unmöglich macht, etwas neues einzuführen. Man kann in Deutschland keine noch so kleine Änderung am Schulsystem vornehmen, die nicht sofort von allen bemeckert wird. "So wie es bis jetzt war ist es doch gut gelaufen, wieso sollte man das ändern." Und damit komme ich zum 2. Punkt, was mich am deutschen Denken ärgert. Änderungen werden nie für gut erklärt. Egal wie viele Vorteile das bringen wird, die Leute die darüber meckern, sind in der Überzahl.[0]

Das hast du schön nachgeplappert. Vielleicht liegt´s ja einfach daran, dass diese Änderungen überwiegend schlecht _sind_?

Danke, in "Nachplappern" war ich immer schon recht gut. Warum soll ich denn nicht eine Meinung vertreten, die auch andere haben?
Außerdem glaube ich, dass wir etwas aneinander vorbeireden. (Wenn du das allerdings auf die Allgemeinheit beziehst kann ich dir auch Beispiele nennen.) Ich meinte, dass mich die Einstellung des Lehrers, der sich nichts sagen lässt schlecht (lies: nicht gut) ist. Oder meinst du deine Vorschläge wären schlecht?

Sehe ich ganz anders. Was nützen denn ahnungslosen Schülern irgendwelche Klicki-Bunti-"Hallo Welt"-alerts, wenn jeglicher praktischer Bezug fehlt? Natürlich wäre es für diese Schüler interessanter, reale Beispiele für solche Anwendungen zu sehen und zu verstehen. Du sagst doch selber, dass die Lehrer gar nicht um die Praxisferne ihrer Beispiele wissen. Und genau das ist doch das Problem. Sie beten nur irgendwelche auf der Uni [1] gelernten Allerweltsbeispiele runter.

Tja, da scheiden sich die Geister. Ich finde man sollte einfache Beispiele bringen und dann Nachteile erklären, bzw. erwähnen. Und den Praxisbezug kann man erst nach einer Einführung machen, die nun mal "Klicki-Bunti" ist, wenn die Schüler wissen, was ein "alert" überhaupt ist. Wenn man dabeiu Pech mit den Lehrern hat kann man leider nichts machen. Man kann versuchen ihn dazu zu bringen etwas weiter zu gehen, aber mehr auch nicht. Sowas muss vom Schüler kommen.

Nicht direkt. Ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass ich es für ziemlichen Unsinn halte, so wie wir es machen. Was kam, war natürlich erstmal die Standard-"Ich muss mich an den Lehrplan halten"-Antwort. Auf meine Kritik an seinen Unterrichtsmethoden reagierte er bisher nicht.

Dann bist du mit deinem Informatiklehrer offenbar nicht mit viel Glück gesegnet. Zat's laif (Denglisch for "That's life") ;-)

Wobei ich aber denke, dass Schüler eher genervt, Lehrer (Wenn überhaupt) gelangweilt sind. Und auch die Übertreibung ist eher auf Schüler anzuwenden. [0]

Umgekehrt, Schüler sind gelangweilt, Lehrer genervt. Oder besser: Lehrer sind überfordert, fühlen sich aber unterfordert. :-O

Wahrscheinlich hast du recht, aber das meinte ich nicht.
Lehrer sind eher gelangweilt, müssen sich das nicht anhören und erst recht nicht können und wissen, Schüler hingegen sind genervt, weil sie das können und wissen _müssen_. Sie sind also gezwungen, sich damit zu beschäftigen. Und das nervt sie. Meiner Meinung nach.

So long,
Oku