Zur Beschreibung eigener Auszeichnungssprachen – besser gesagt: des eigenen Vokabulars – dienen RDF Schema und OWL, die von verarbeitender Software verstanden werden
Das halte ich noch lange für ein Hirngespinst. Ehrlich.
nur beliebige Daten in einem gedanklich passenden XML-Dialekt auszuzeichnen, der zufällig ein RDF Schema besitzt, bringt nix, schon gar keine Semantik. Es gibt keine RDF kapierende Software, die prinzipiell etwas damit anfangen kann, die sich sagt: Aha: Person. Es wird sie noch lange nicht geben. Ich vermute sogar: nie.
Natürlich, Sprache verweist immer nur auf Sprache. Man kann einem Computer die Bedeutung von Wörtern durch andere Wörter erklären, das wird nie ein Ende haben oder eben einige Begriffe sind dermaßen elementar, dass sie nicht analysiert werden können. Das ist nicht sooo verwundlich. Außersprachliche Referenten gibt es für Computer nicht. Es gibt nichts Bezeichnetes, nur Bezeichnungen und logische Beziehungen dazwischen.
Was also heißt: eine Software »versteht« die Beschreibung einer Sprache? Nicht mehr als dass sie die Zusammenhänge der Begriffe dieser Sprache kennt. Ja, das leistet RDF/OWL. Von »Verstehen«, »Wissen« und »Kennen« im menschlichen Sinne kann man natürlich nicht sprechen.
Trotzdem gibt es Anwendungen, die FOAF verarbeiten. Nur: diese kümmern sich eher weniger um den RDF-Aspekt. Die behandeln FOAF genau das als es ist: als einen XML-Dialekt, den sie zufällig kennen, weil ihre Programmierer die mediokre FOAF-Spezifikation gelesen haben und die dort aufgeschriebene Bedeutung (Semantik) der Elemente in ihre Software importieren oder in eigene Konzepte übersetzen. Sie behandeln FOAF nur als XML, als strukturierte Daten, deren Bedeutung sie „kennen“. Nicht weil sie deren Bedeutung irgendwo nachforschen können – denn dort existiert wenig bis nichts.
Ich verstehe deine Kritik nicht, irgendwie ist das doch selbstverständlich. ;)
Natürlich könnte sich eine RDF-Software durch die Schemata und Ontologien wühlen. Irgendwann ist auch die letzte URI dereferenziert. Dann wird sie auch darauf kommen, dass foaf:Person eine wordnet:Person im Sinne einer totalen Ontologie ist. Dann »weiß« die Software alles und gleichzeitig nichts, ein weiteres Nachforschen ist unmöglich. Trotzdem reicht diese Repräsentierbarkeit des Wissens aus, um dem Rechner auf Basis dessen viele nützliche Anwendungen beizubringen.
Mathias