Der Martin: Programmiersprachen bewerten und vergleichen

Beitrag lesen

Moin,

Ich kenne nicht alle Sprachen, aber Perl und Java fallen insofern da etwas raus, weil sie weder direkt kompiliert werden noch direkt interpretiert. Beide werden in "Bytecode", also einer Art Zwischencode, übersetzt, der dann interpretiert wird.

Da könntest du Javascript teilwiese auch mit einordnen. Die JS-Engine des Mozilla/Firefox beispielsweise "kompiliert" Javascript auch beim Laden einer Seite und führt dann den compilierten Code aus. Ähnlich wie bei Java wird aber auch hier beim Compilieren kein fertiger Maschinencode erzeugt, sondern auch nur ein vereinfachter Zwischencode.

Und ASP und JSP sind sicher auch keine Markup Sprachen, wie sie genau funktioneren weiß ich aber auch nicht.

Soweit ich weiß, sind beide auch interpretierte (evtl. teilcompilierte) Scriptsprachen wie PHP, Perl, etc.

Und ob C++ wirklich OO ist, darüber gibt/gab es auch Diskussionen, da es lediglich eine Erweiterung von C darstellt.

Die Diskussionen gibt es zu Recht. Denn OO ist ein Konzept, das nicht unbedingt von der Programmiersprache abhängig ist. Die Sprache muss OO-Merkmale unterstützen (und C++ tut das), aber deswegen zu sagen "C++ ist objektorientiert", wäre irreführend. Tatsächlich kann man auch in C++ überwiegend prozedural programmieren, wenn man das will; in der Praxis läuft es meistens auf eine Mischform hinaus, in der auch prozedurale Ansätze noch eine große Rolle spielen (innerhalb einzelner Methoden ja sowieso). Reine OOP nach der strengen Lehre habe ich in C++ noch nicht gesehen.

Stella, ich weiß nicht, nach welchen Kriterien _du_ diese Sprachen bewerten willst, und mit Literaturhinweisen kann ich auch nicht dienen. Aber ich würde sie primär nach ihren besonderen Merkmalen gruppieren und anhand dieser Merkmale innerhalb der Gruppen gegenüberstellen, z.B. ihre Eignung für bestimmte Aufgaben. Einen Anfang hast du ja mit deiner Kategorisierung schon gemacht.

Jetzt würde ich z.B. anführen:
 * Pascal: Sehr systematisch, strenge Syntax, klar verständliche Strukturen.
   Daher gut als "Lernsprache" geeignet.
 * C: Sehr maschinennah, Syntax erlaubt sehr komplexe Ausdrücke, dadurch
   für Einsteiger oft schwierig. Gut geeignet für Programmierung auf System-
   ebene (Betriebssystem, Treiber).
 ---
 * HTML: Dokumentbeschreibungssprache, festgelegter Sprachumfang. Kann vom
   Anwender/Webdesigner nicht erweitert werden (im Gegensatz zu XHTML)
 * XML: Strukturbeschreibungssprache, Standard legt nur Regeln bzgl. der
   Strukturierung fest. Anwender kann nach Belieben eigene Elemente festlegen.
 ---
 usw.

Hilft dir das schon mal weiter?
So long,
 Martin

--
Ja, ja... E.T. wusste schon, warum er wieder nach Hause wollte.