Swen Wacker: Justiz macht sich lächerlich - Namensnennung nicht nötig

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Moin,

Warum? Die deutsche Wikipedia ist nachwievor erreichbar. Man lese hierzu die aktuellen Hinweise zur Einstweiligen Verfügung. Wie sich erkennen lässt, geht es um die Frage des Persönlichkeitsschutzes, und zu dem fraglichen Fall kann man nach dem Lesen der diversen genannten Quellen durchaus geteilter Meinung sein.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Einstweiligen Verfügung Bestand haben wird. Es ist offensichtlich und ohne weiteres möglich, den Artikel aus dem Gesamtwerk schadlos zu entfernen. So, wie ein Buch nicht verboten wird, sondern nur die strittigen Stellen geschwärzt werden (siehen Anders vs. Bohlen etc), hätte das gereicht. Mir ist eher schleiherhaft, warum da nicht mal jemand schnell reagiert und die Justiz davor schützt, sich lächerlich zu machen.

In der Sache kann ich mir vorstellen, dass das Recht am Namen und am Schutz der Nachkommen / Angehörigen groß genug ist, um hier die Nennung zu verbieten. Wobei für mich als Redakteur schon allein der Wunsch de Familie ausreichend gewesen wäre, die Klarnennung zu unterlassen. Die Nennung des Namens als solchen hat keine wirklichen Wert für die Geschichte oder die Wahrheit oder irgendwas anderes journalistisches. Es ist in meiner Augen eher Zeichen schlechten Geschmack und missverstandener "Wahrheitswut", wenn der Name dennoch genannt wird. Wahrscheinlich wird dennoch bald der "Zensur"-Ruf kommen.

Viele Grüße

Swen Wacker