Hallo,
Diese Empfehlungen, auch wenn sie von selbsternannten W3C-Priestern und deren unwissenden Jüngern als sakrosankt betrachtet und dargestellt werden, verfügen über weniger Verbindlichkeit als die 130 km/h-Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen.
Wie gesagt: TCP/IP, HTTP usw., ohne die in der IT gar nichts ginge, verfügen auch über null Verbindlichkeit, müssen sie auch nicht. »Rough consensus, running code«! Normativ sind sie durch die Kraft des Faktischen.
Internetdateien
Was sind denn Internetdateien?
ausschließlich auf „Validität“ (= Wirksamkeit, lat. validus = wirksam) entsprechend den als „Standards“ propagierten W3C-Empfehlungen auszurichten, kann im Einzelfall durchaus zu sinnlosen Einschränkungen der tatsächlich verfügbaren Möglichkeiten führen
Klar: Nicht-standardisiertes ist Noch-nicht-standardisiertes.
Allerdings gibts im Bereich HTML/CSS überhaupt wenige Möglichkeiten, auf Proprietäres zu verzichten, schlicht weil wenig nützliche proprietäre Zusatztechniken existieren. Insofern schränkt man sich nicht ein. Es gibt höchstens einige proprietäre CSS-Eigenschaften, die man aber auch valide einbinden kann. Also, wo ist der Punkt?
Im Bereich JavaScript mag es nochmal anders sein: JavaScript und Webstandards
und verursacht regelmäßig, z. B. durch nach den W3C-Empfehlungen „erforderliche“ Zeilenschaltungen und Einrückungen in CSS und HTML
Häh? Wenn man kein Beispiel hat, einfach mal eines an den Haaren herbeiziehen?
Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass Darstellungen der W3C-Empfehlungen als verbindliche und einzig gültige Normen und Vorschriften für die Erstellung von Dateien lediglich als persönliche Meinungsäußerungen und nicht als Tatsachen zu betrachten sind.
Keine Ergebnisse menschlichen Denkens sind Tatsachen, sie schaffen höchstens Tatsachen. Und da hinter dem W3C mehr als eine Person mit einer unbedeutenden Meinung steckt, schafft das W3C indirekt unzählige Tatsachen.
Natürlich sind die W3C-Normen die einzig gültigen Vorschriften, ein wirkliches Alternativ-HTML, Alternativ-CSS und Alternativ-DOM gibt es nicht. Nach was könnte man sich sonst richten?
Verbindlichkeit existiert nur, sobald eine Struktur der Sanktionierung existiert. Die existiert auch bei DIN- und ISO-Normen nicht per se. Daher kann jeder freudig dagegen verstoßen. Das untergräbt aber überhaupt nicht den Sinn von technischen Standards.
Es kann also durchaus darauf verzichtet werden, dem W3C-„Validator“ die Bedeutung eines Bundesverfassungsgerichts beizumessen.
Es gibt wenig gute Gründe, nicht Validator-validen Code zu schreiben. Du wirst sicher welche nennen können, nicht?
Mathias