Hallo,
Meine Erfahrung als solcher im Austausch mit anderen hat mir gezeigt, dass es wenige proprietäre Zusatztechniken breite Anwendung finden.
Kommt halt drauf an. XMLHttpRequest war auch mal eine proprietäre Zusatztechnik, innerHTML im gewissen Sinne auch.
Ja, wie gesagt ist JavaScript eine Sache für sich. Da geht alles drunter und drüber, weil bereits Grundlagen wie das oberste window-Objekt nichts als erfolgreiche proprietäre Erfindungen sind.
Es gibt wenig gute Gründe, nicht Validator-validen Code zu schreiben. Du wirst sicher welche nennen können, nicht?
Ich bilde da mal Gruppen:
1. Nicht standardisiertes Markup, das man benutzen muss, um einen gewissen Effekt in alten Browsern bzw. aktuellen, nicht-standardkonformen zu erreichen (height bei table, wbr (AFAIK?), border bei Frames)
2. Genuin proprietäres, aber möglicherweise breit utnerstütztes Markup (marquee)
3. Eigenes Markup bzw. Markup aus anderen, festgelegten Namensräumen, z.B. als JavaScript Trigger
4. Noch nicht W3C-standardisierte Zukunftstechniken (Canvas, Web Forms, »HTML 5«)
Alles zugestanden, aber das bestärkt mich in der Meinung, dass es in den meisten Fällen keinen überzeugenden Anreiz gibt, von validem Code abzuweichen. Die Beispiele beziehen sich größtenteils auf vergleichsweise unwahrscheinliche Spezialfälle. Deshalb könnten meiner Einschätzung nach ein Großteil der Webangebote valide sein, ohne dass sich der Autor selbst beschränken muss.
Zu 1.: Generell habe ich den Eindruck, dass sich die wenigsten noch für solche alten Browser interessieren, selbst valides Transitional-Markup wird zunehmend vermieden.
Zu 2.: Für marquee gibt es intelligentere und benutzerfreundlichere Scripte als Ersatz.
Zu 3.: Generell scheint mir das noch das realistischste Szenario, nicht HTML-validen Code zu schreiben. Allerdings hat sich da der Trend auch gewendet: Anstatt eigene Attribute einzusetzen, werden zunehmend Klassen als JavaScript-Trigger benutzt. Auch bei der semantischeren Auszeichnung geht der Trend in Richtung Beschränkung auf das HTML-Vokabular, siehe die Microformats.
Zu 4.: Ohne Zweifel tut sich da ein riesiger Bereich der wirklich nützlichen W3C-Abweichung auf. (Wobei man trotzdem gegen die DTDs der alternativen Standards der WHATWG validieren kann.) Das wird wohl in der Zukunft die häufigste Art der Abweichung sein, wenn es dem W3C nicht gelingt, diese Entwicklungen zu integrieren. Der gegenwärtige Einfluss ist da wie gesagt noch gering einzuschätzen.
Mathias