Hallo.
Oh ja. Ich erinnere mich an eine Kalligraphieausstellung vor etlichen Jahren, in der so manches Blatt des chinesischen Schriftkünstlers die Grenzen von Schrift, gegenständlicher und abstrakter Malerei aufgehoben hat. Ein Bild sehe ich heute noch ganz klar vor mir: Eine Hand voll Schriftzeichen standen wie windbewegte Bäume in einer Herbstlandschaft.
Einer meiner Lehrer war selbst gelernter Schriftsetzer, Ingenieur für Druckereitechnik und hat in Japan bei einem Kalligraphen die Schriftkunst gelernt, wurde dort für seine Kunst ausgezeichnet und hat dort ausgestellt.
Das Reflektieren und Verstehen des eigenen Tuns halte ich für ebenso wichtig.
Design ist zielgerichtet. Insofern wird dort nicht reflektiert, sondern beleuchtet. In der Kunst mag das natürlich anders sein.
Hast du schon mal einen Künstler gefragt, ob er denn auch versteht, was er tut? (Okay, ich hab's noch nicht getan, sehe schon vorher die Sinnlosigkeit der Frage bzw. die Aussichtslosigkeit, eine Antwort zu bekommen.)
Das würde ich nicht zu pessimistisch sehen.
Dass chinesische Design-Studenten in den ersten Semestern fast ausschließlich zeichnen, wirkt sich definitiv aus. Aber das wäre hier schon aufgrund der anderen Mentalität weder möglich noch gewollt.
So sehen hier die späteren Designs auch aus.
Das kann ich nicht finden. Design ist schließlich nicht Kunst, jedenfalls wenn man beides ernst nimmt.
MfG, at