Stefano Albrecht: Bundeswehr = Kindergarten?

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Servus Auge! ;~)

Von welchen Erfahrungen sprichst du (in dem weggelassenen Satz), der du soeben die Schule beendet hast?

Ich bezweifle, dass Du die ganze Geschichte des Grauens hören möchtest, aber hier eine Kostprobe:

Zunächst benötigst Du einige Grundinformationen, was meine Schule betrifft. Die GTS ist quasi eine reine Jungenschule, auch wenn Mädchen "erlaubt" sind. In meinem Jahrgang hatten wir beispielsweise nur ein Mädchen. Weiterhin war ich in dem Berufsgymnasium der GTS Schüler. Dieses besteht aus den drei magischen Fraktion: Die EDVler, die Maschinenbauer und die Elektrotechniker. In meinem Jahrgang waren wir jedoch zu schätzungsweise 50% EDVler, inklusive mir natürlich. Was meine Mitschüler betrifft, so sei gesagt, dass nicht wenige Snops und Geeks (was auch immer der Slaign her gibt) vorhanden waren, also die sagenhaften Hochwasserhosenmenschen. Ganz speziell diejenigen, die den "Terminus" >lol< in ihrer Alltagssprache verwenden...

Meine fraglichen Erfahrungen habe ich nun im Jahrgang 13 gesammelt, als Angst und Bange wegen der BW angesagt war. Angst und Bange deswegen, weil keiner, und außer mir wirklich ausnahmslos keiner zur BW wollte. Gesprächen zum Thema konnte ich folgende Statements entnehmen:

1.) "Hab kein Bock im 'Knast' [Bunderwehr] zu sitzen und mich tot zu arbeiten!"
2.) "Ich mach Zivi, is doch klar! Da verdient man viel mehr und macht viel weniger!"
3.) "Ich lass mir doch nicht von irgendwelchen Pennern was sagen!"

uvm.

Dass diese Aussagen mehr oder minder Schwachsinn sind, sei zunächst dahin gestellt. Das kann jeder für sich selbst entscheiden...

Um dieser Sehnsucht nach dem Zivildienst nun nachkommen zu können, besorgte man sich die zum Teil virtuosesten Atteste von sonst welchen Ärzten. Beispiel: Der Miniskus im/am rechtem Knie kann bei einem bestimmten Bluthochdruck keiner Last mehr stand halten. Soweit ganz verständlich (oder auch nicht). Die betroffene Person war oder ist jedoch Footballspieler in Frankfurt a.M.

Wieso habe ich nun das Wörtchen "Zivildienstschmarotzer" gewählt?
Ganz einfach:

Wie definiert der Volksmund einen Schmarotzer?
Ein Schmarotzer ist jemand, der nicht Arbeiten will und trotzdem haben möchte. Beispielsweise Sozialschmarotzer. "Nicht arbeiten" ist natürlich nicht das, was ich einem Zivildienstleiter nachsage, auf keinen Fall! Aber in Anbetracht der oben aufgeführten Statements und weiteren passt Schmarotzer einfach.

Um jedoch auch die andere Seite der Münze anzusprechen:
Auch ein BWler kann als Schmarotzer bezeichnet werden, unter anderem dann, wenn er seine Zeit nur im "Kindergarten" absitzt, um nichts Anspruchvolles machen zu müssen.

Um das nochmals anzusprechen: Mit meiner Aussage wollte ich natürlich keinem zu nahe treten ;~)

Freundliche Grüße
Stefano Albrecht

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Sancta Simplicitas!