Moin!
Dann Immobilien (Abschreibung 2% p.a. von 80% des Kaufpreises, Zinsen für Kredit können mit Mieteinnahmen verrechnet werden, und, zumindest alte Gesetzeslage: Wenn Du das Teil nach 10 Jahren verkaufst mußt Du nichts versteuern)
Immobilien als Altersvorsorge halte ich für äußerst kritisch.
Begründung: Alleine deswegen, weil da ein paar Steine geordnet aufeinandergestapelt sind, kriegt man noch kein Geld in die Tasche. Immobilien kosten Geld: Für Steuern, Gebühren, Wartung, Instandhaltung, Betrieb, Versicherungen etc.
Und das Risiko besteht, dass unerwartete und unplanbare Ereignisse den Wert der Immobilie ganz erheblich drücken: Brand, Blitzschlag, Explosionen, Stürme, Vandalismus etc. können den Totalverlust zur Folge haben. Dann steht man erstmal ohne Haus - und damit ohne Altersversorgung - da.
Aber auch langfristige strukturelle Veränderungen können den einst prognostizierten wirtschaftlichen Erfolg zerstören: In Deutschland nimmt die Bevölkerungszahl ab, es wird unweigerlich immer mehr Wohnraum leerstehen, und der Trend zum Einfamilienhaus am Standrand verstärkt noch den Druck auf die Mietpreise von Mehrfamilienhäusern. In Ostdeutschland Immobilienbesitz zu haben ist beispielsweise - mit Ausnahme der derzeit wachsenden Wirtschaftsgebiete - sehr unattraktiv. Häuser auf dem immer weiter verlassen werdenden Land erweisen sich als nahezu unverkäuflich und unvermietbar.
Immobilien halte ich aus diesen Gründen für keine wirklich belastbare Altersvorsorge.
Man kann, wie deine Zahlenspielereien das andeuten, ins Immobiliengeschäft einsteigen. Das bedeutet: Man betreibt im Prinzip ein Vermietungsgeschäft und ist verantwortlich für den wirtschaftlichen Erfolg. Kann man machen, erfordert Wissen, Geld wird nicht automatisch abgeworfen, sondern muß erarbeitet werden: Wer sowas machen will, soll das tun. Das ist aber keine Altersvorsorge, sondern der Neben- oder Haupterwerb (den man, zugegeben, noch bis ins hohe Alter weiterführen kann).
Oder man entscheidet sich für eine privat genutzte Immobilie. Die kostet dann allerdings wirklich Geld (auch im Rentenalter!), weil im Keller ja keine Gelddruckmaschine eingemauert sein wird. Die Vergleichsmöglichkeit dazu wären die Mietzahlungen, und es gibt sicherlich auch steuerliche Anreize für Immobilienbesitz, aber man geht eben Risiken ein, die oben angedeutet wurden: Man kann das Haus nicht mal eben unter den Arm klemmen und woanders hinstellen, wenn einem die Wohngegend nicht mehr gefällt, die vierspurige Ortsumgehungsstraße hinter dem Garten gebaut wird, ein Tornado das Dach abdeckt oder der nette kleine Bach nebenan plötzlich zum reißenden Strom wird, und das gesamte Erdgeschoß überflutet.
- Sven Rautenberg
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