Moin!
Mal abgesehen davon, dass ich in dieser Materie nicht so drin bin, scheinen mir die Angebote völlig unvergleichbar, da sie (1) auf verschiedenen Konzepten und (2) auf Vorhersagen über mehrere Jahrzehnte beruhen. Gerade der zweite Punkt macht aus der Entscheidung, die ich hier lieber rational und auf Fakten basierend treffen möchte, eine letztendlich völlig willkürliche.
Was hat man dir denn so angeboten?
Grundsätzlich gibts erstmal zwei verschiedene Altersvorsorgemöglichkeiten für Freiberufler: Das staatliche System, und das private. Wobei die erste Möglichkeit ja leider nur eher zweifelhaften Erfolg verspricht.
Privat vorsorgen kann man dann mit diversen Anlagemöglichkeiten, die alle unterschiedliche Rendite versprechen. Und im Zweifel auch unterschiedliche Ausstiegs- und Auszahlungsmodalitäten haben können.
Wieviel Rendite eine Anlageform abwirft, kann niemand vorhersagen. Da bist du gefragt, einen Risikolevel festzusetzen (Anlage nur festverzinslich, in Immobilien(fonds), oder in Aktien - oder was sonst angeboten wird) - und auch gefragt, welche Rendite du der Anlageform in dem Zeitrahmen bis zu deiner Rente zutraust.
Die Berechnungsprogramme nehmen dann diese angenommene Rendite und rechnen sie in eine Rentensumme am Ende der Laufzeit um.
Und dann werden dir in den Angeboten oft diverse Renditeentwicklungen ausgeworfen.
Ignoriere zunächst alle, außer der mit 0%. Denn wenn die Anlage nichts abwirft, dann kannst du direkt erkennen, wieviel von deinem eingezahlten Geld für die Verwaltung draufgeht. Einfach die Summe des eingezahlten Geldes mit der bei einer Einmalzahlung fälligen Auszahlungssumme vergleichen - die Differenz genehmigt sich das Unternehmen. Und da liegen die Unterschiede.
In der Realität wird sich die Rendite natürlich anders entwickelt - erhofftermaßen besser, als du angenommen hast, also gibts auch mehr Rente. Der Verwaltungsanteil aber bleibt gleich.
Und da ist es auch relativ egal, welche Anlageform du gewählt hast - sie wird (mit gewissen Schwankungen) irgendetwas abwerfen. Das genauer zu betrachtende Problem der Anlage ist lediglich, ob diese ein besonderes Risiko birgt, welches ganz speziell dich bzw. die Anleger nur genau dieser Anlageform trifft, während der Markt insgesamt sich prächtig entwickelt. Es geht also um die gute alte Risikostreuung. Beispielsweise: Geht mein Rentenversicherungsunternehmen pleite? Oder fällt die ach so tolle Immobilie, auf die ein Fonds gesetzt hat, einem Erdbeben zum Opfer?
- Sven Rautenberg
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