weitere Mythen

[迪拉斯]

Hey,
wo wir grad dabei sind.

① GIF kann nur 256 Farben.
Das war zutreffend in den Jahren 1987 und 1988. Ich habe seit zehn Jahren praktisch kein GIF nach diesem alten Standard mehr gesehen. Seit der Version 89a des GIF-Standards gibt's 256³ Farben. Nun, dass ihr das wisst, könnt ihr auch schnell passende Software aus dem Web abgreifen. Leider sind Presto und libpr0n ziemlich lahm beim Darstellen von auf solcher Art erzeugten Dateien.

② GIF ist ein Bildformat.
Jein. Es war ein großes Versäumnis, ihm den passenderen MIME-Typ video/gif nicht zu gewähren.

③ PNG ist ein Ersatz für GIF.
Das war der Plan. Wenn man es realistisch betrachtet, hat PNG nur TIFF verdrängt, ein ebenfalls LZW-belastetes Format.
Meiner Meinung nach lag es an der von Anfang an fehlenden Fähigkeit zur Bildanimation. Ernsthafte Bemühungen, dies nachzureichen, wurden entweder mutwillig sabotiert (MNG durch die Krake Mozilla.org) oder kamen nie über ein Einzelgängerstadium hinaus (APNG).

④ PNG hat den Vorteil der eingebauten Gammakorrektur.
Die Implementation ist immer noch so lückenhaft, dass man im Web besser fährt, den besagten Chunk zu entfernen. Selbst dann gibt's noch Bugs in älteren Versionen von Opera.

⑤ Adam-7-Interlacing ist so viel besser als das von GIF, dass man es unbedingt einschalten sollte.
Leider haut es auch die Effizienz der Komprimierung aus dem Ruder, so dass die PNG-Dateien ca. 20% größer sind als ohne Interlacing.

⑥ Die Fülle der Werkzeuge zur PNG-Manipulation haben komplette Unterstützung des Formats, weil sie auf libpng basieren.
Schön wär's. Immer wieder stößt man auf welche, die mit 48-bit-Farbräumen oder Palette+Alpha nicht umgehen.

⑦ Wenn man Bilder mit beschränkter Farbpalette speichert, sollte man Dithering einschalten, damit es besser aussieht.
Selbst auf modernen hochauflösenden Bildschirmen kann man immer noch die Körnigkeit einzelner Pixel wahrnehmen. Es taugt weder für fotoähnliche noch einfach gestrickte Bilder - viel besser ist der Verzicht auf Dithering. Selbstverständlich bekommt man dann ein anderes Bildartefakt, nämlich Farbbänder, aber diese komprimieren besser als Dithering, und gescheite Software zur Farbquantisierung reduziert das störende Aussehen aufs Mindeste.
Noch bis heute steckt Bright, ein winziges, kaum bekanntes Werkzeug von Epic für Unreal, zu diesem Zweck alle in die Tasche, sei es Tausenddollargrafikprogramm oder prestigereiche Freie Software.

⑧ Unterstützung für IE so ein umständliches Gefrickel.
Das liegt hauptsächlich an den schlechten, teils fehlleitenden und mit Falschaussagen gespickten Tutorials und Codeschnippseln, die in Google besser platziert sind als einfacher zu handhabende. Selbst dieses Forum ist davon nicht verschont.
Ich empfehle das Rundumsorglospaket IE7, welches auch Hintergrundbilder verarbeitet und keine zusätzliche Bilddatei, bestehend aus einem einzelnen transparenten Pixel, benötigt; somit die zwei großen Mankos der anderen Lösungen nicht aufweist. http://dean.edwards.name/IE7/

⑨ Mit MS IE7 haben wir endlich komplette Unterstützung für PNG, die für IE4 angekündigt war.
Das muss erst noch gezeigt werden. Bisher war immer nur die Rede davon, dass RGBA nachgereicht wird. Die populäre Grafiksoftware Fireworks erzeugt ganz exquisite Palette+Alpha-PNGs, mit denen IE auch gravierende Darstellungsprobleme hat. Bisher hat sich noch niemand erschöpfend zum derzeitigen Stand geäußert.