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[Rouven]

Hi,

Wenn man also als amerikanischer Rekrut schon vorher gesagt bekäme, dass man beispielsweise für's Vergewaltigen und Umbringen 14jähriger Irakerinnen nach Den Haag kommen könnte - ja, dann sollte man sich natürlich vorher wirklich noch mal überlegen, ob einem das nicht zu gefährlich ist.

worauf ich hinaus wollte ist das was anderes. Die Taten, die von Soldaten in Krisengebieten angerichtet werden, sind in den vergangenen Monaten immer mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt - bei vielen zu recht, bei manchen vielleicht aber auch zu unrecht (nein, ich habe auf Anhieb kein Beispiel parat). Das Problem ist, dass auf Grund von öffentlichem Druck aus einer Disziplinarmaßnahme plötzlich ein internationaler Eklat entstehen könnte, womit der kleine 08/15 Soldate sich anstatt vor seinem Disziplinarvorgesetzten vor dem internationalen Gerichtshof wiederfindet. Wenn man tatsächlich - wie Daniel sagt - letzteren nur für solche Fälle einschaltet bei denen kein entsprechendes Rechtsorgan vorhanden ist, dann ist das OK. Aber ich sehe durchaus aus der Perspektive von Leuten die sich in viele gefährliche Situationen begeben einen berechtigten Verdacht für etwas haftbar gemacht zu werden für das man nicht verantwortlich ist.
Greifen wir ruhig das Beispiel von den völkerrechtlich bedenklichen Aktionen der USA auf: Was passiert denn, wenn jemand gezielt Offiziere der US-Armee vor den internationalen Gerichtshof zieht, weil sie am Krieg im Irak beteiligt waren. Die Offiziere haben auf Befehl gehandelt, damit ist die Frage ob sie schlussendlich diejenigen sein sollten die vors Gericht gehören.
Und ja, ich bleibe hier bei statistischer Wahrscheinlichkeit. So wie die Armee ein Querschnitt der Bevölkerung ist wird es auch bei Kriegs/Kriseneinsätzen einen Querschnitt von Ereignissen geben. Es werden Einsätze einwandfrei abgeschlossen, während bei anderen tatsächlich Straftaten verübt werden. Für die Maßregelung/Bestrafung in solchen Fällen sind die Disziplinarvorgesetzten bzw. entsprechende Militärgerichte verantwortlich, dafür sind sie da. Ich persönlich halte es für heikel, wenn sich plötzlich ein unbeteiligter Gerichtshof da einmischt (unbeteiligt im Sinne von: keinerlei Beteiligung am Gesamteinsatz).

MfG
Rouven