Hallo Thomas,
Abseits der Rechtschreibreform und die damit verbundener Unsicherheit bei machen Wörtern oder Schreibweisen frage ich mich, ob die Leute langsam aber endgültig jedwedes Schprachgefühl verlieren?
einerseits gab es das bereits früher, andererseits hast Du sicherlich recht.
Früher wäre niemand auf die Idee gekommen, statt des Verbs "aufwenden" "aufwänden" - wie hier im Forum kürzlich geschehen. Da dies bestimmmt auf die Änderung zurückzuführen ist, dass die Rechtschreibreform _neben_ der Schreibweise "aufwendig" die (meiner Meinung nach schreckliche und häßliche) Schreibweise "aufwändig" erlaubt, ist dies wahrscheinlich eine Folge der Reform.
Für mich selbst gilt, dass die Rechtschreibreform mein Rechtschreibgefühl - ist das auch Sprachgefühl - beeinträchtigt hat. Dies ist kein Wunder, füllen doch viele Bücher, die ich immer wieder gerne lese, die vor der Reform gedruckt wurden, meine Regale. Ein durch jahrzehntelanges Lesen antrainiertes "Gefühl" kann man nicht mit ein paar bloßen Regeln umstellen - nein dazu ist wiederum jahrelange Praxis notwendig[1].
In der Zwischenzeit gibt es sicherlich eine Zeit der Unsicherheit, die bei mir bei manchen Wörtern bestimmt bis zu meinem Tod andauern wird.
Freundliche Grüße
Vinzenz
[1] Ach ja, dieses Wort schreibt man übrigens nicht notwändig :-)