Hallo Martin,
Allerdings sagen die Bajuwaren auch "nausgehen", was seinerseitts dann wieder die etymologisch weniger passende Form ist.
oder span. 'una naraja' zu frz. "une orange",
Nicht etwa "una naranja"? ;-)
Ja, natürlich!
Ebenso könnte ich mir vorstellen, dass die Adverbien "anders" und "eben" irgendwann einmal auch "anderst" und "ebend" geschrieben werden dürfen, was der Sprachpraxis vieler Sprecher heute entspricht.
Diese Aussprache (die manche auch wieder auf die Schreibweise übertragen) ist mir geläufig. Gibt es dafür auch eine sprachhistorische Wurzel? Oder ist das einfach nur eine Eigenart, die sich im Lauf der Zeit gebildet hat?
Bei "anderst" könnte die Steigerung der Adjektive hineinspielen (hier allerdings der Superlativ), zumal "anders" neben den Koparativen das einzige Wort ist, das zwingend die Konjunktion "als" nach sich zieht, obwohl man auch häufig "anders wie" und "besser wie" hört.
"Ebend" scheint sich am Partizip des Präsens von Verben zu orientieren. Für etymologisch begründet halte ich weder "anderst" noch "ebend".
Nur wenn "voraus" als Wort allein steht, würde ich die erste Silbe lang und betont sprechen. In allen anderen Fällen (vorausgehen, Voraussetzung, voraussichtlich) ist die erste Silbe üblicherweise kurz und unbetont.
Wahrscheinlich rührt genau daher die Rechtschreibschwäche bei "voraus".
Mit der Vokalquantität magst du bei diesen Komposita (vorausgehen, vorausahnen etc.) Recht haben, von der Vokalqualität her bleibt der Vokal dennoch offen, auch wenn er dann etwas kürzer ausgesprochen wird.
Ich präzisiere also: Nur wer es mit offenem kurzen Vokal ausspricht, sollte "vorrausgehen" schreiben.
Gruß Gernot