Sehe ich es richtig, dass ich möglichst beim Aufsetzen des Systems entscheiden sollte, welche Flags ich benötige, da später ansonsten Probleme zwischen den einzelnen Paketen bzw. mit den Abhängigkeiten entstehen können?
Grundsätzlich ja. Allerdings kannst du ohne Probleme Änderungen an /etc/make.conf machen
emerge --update --newuse world
usw. letztlich immer die Möglichkeit, nach Lust und Laune USE-Flags hinzuzufügen und "das System zu ergänzen".?
Das sollte funktionieren. Allerdings ist die Grundkonfiguration erst mal okay.
Wie kann ich feststellen, welche Flags ich benötige, um mir ein Gentoo-Linux mit kde-Desktop zu bauen, mit dem ich später "alle Möglichkeiten verbreiterter Betriebssysteme" habe, etwa Office-, Web-, Netzwerk- und Multimediaanwendungen?
Wenn du ein emerge -vp machst (oder ein emerge -va) bekommst du angezeigt, welche Useflags das jeweilige Packet hast. Du kannst unabhängig von der make.conf in der /etc/portage/package.use für jedes Packet noch zusätzliche USE-Flags definieren.
Ich brauche z.B. nicht von allen Paketen die komplette Dokumentationen und bei Bibliotheken nicht unbedingt die Beispiele. Bei einigen möchte sie aber haben.
Zum anderen haben einige Pakete spezielle USE-Flags (z.B. frontendonly bei MythTV). Solche USE-Flags kommen in die package.use. In der package.use kannst du auch bestimmte USE-Flags deaktivieren, wenn du z.B. die grafische Oberfläche bei einem Programm nicht brauchst.
Sehr praktisch sind übrigens das gentoolkit, insbesondere equery, eix (schnelles Durchsuchen des Portage-Trees) und euses. euses zeigt dir eine Beschreibung zu USE-Flags an.
Für kde dürftest du qt und kde. Ansonsten einfach beim emergen schauen was für USE-Flags auftauchen und mit euses nachschauen, was das ist. Wenn du es für alle Pakete haben willst, in die make.conf damit, sonst in die package.use.
Gruß
Stareagle