Daniel unreg: HTML oder XHTML

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Hallo,

Namentlich welche Vorteile verliert man denn?

Aus der Autorensicht: Man sieht keine Fehler. Nach diesem Kriterium arbeiten wiele Webautoren. Wenn da ein XHTML-Doctype dabei ist meint der Großteil außerdem, bei einem Fehler würde man den schon bemerken.

Das etwas nicht stimmt würde spätestens auffallen, wenn man andere XML-Derivate einbinden möchte, was in HTML natürlich nicht möglich ist.

Faktisch macht das übrigens fast niemand.

Das ist mir klar. Daraus muss man ja auch foglern, dass XHTML im Web chancenlos ist. Es führt nur kaum zu Problemen, weil XML-Werkzeuge die für »Speichersensitive« Geräte wie Handys etc. ohnehin nicht eingesetzt werden.

»authors are discouraged from trying to use XML on the Web, because XML has much stricter syntax rules than the "HTML5" variant described above, and is relatively newer and therefore less mature.«
http://www.whatwg.org/specs/web-apps/current-work/#html-vs

Eine Quelle von vielen ;) In der Arbeitsgruppe gibt es viele Stimmen Für und Wider.

Der erste Punkt ist klar, aber unsinnig, weil dieses Merkmal für diejenigen, die XHTML 5 einsetzen wollen, gerade für den Einsatz spricht; wieso sollte man es sonst tun.

Du sagst aber selbst, dass das faktisch fast überhaupt niemand mache. Wieso sollte XHTML 5 daran etwas ändern? Die HTML-5-Syntax dagegen ist ja gerade so ausgelegt, dass sie zwar streng Prüfbar ist, aber bei Fehlern nicht so zickig ist und dem Benutzer eine Fehlermeldung vorwirft. Genau hier wird ja angesetzt und Vereinheitlichung in der Browserwelt gefördert.

Der Rest ist leeres Gelaber. XML sei »neuer« - als was? HTML 5 ist eine komplette Neuentwicklung und hat mit alten Traditionen wie SGML zum Glück nix zu tun. Dabei ist XML auch schon fast 10 Jahre alt und als Plattform alles andere als unausgereift und experimentell.

Ich denke man meint hier tatsächlich neuer als SGML. Dass SGML und HTML aber nichts miteinander zu tun haben sollen ist falsch. HTML orientiert sich stark an SGML, geht aber darüber hinaus und definiert seine eigenen Regeln. Ein Teil der Syntax ist durchaus mit einer entsprechenden DTD abbildbar. Das ist übrigens auch bei XHTML 1.0 so.

Andererseits denke ich, dass man das nicht ganz so sehen muss wie du es verstanden hast. Nimm beispielsweise Schneegans' XHTML-Einmaleins. Er erklärt zwar zum Großteil, was man beachten sollte, wenn man XHTML einsetzt. Er übersieht aber auch wichtige Punkte, z.B. die Verarbeitung von Stylesheets und des DOMs, Feinheiten wie das tbody-Element, etc.

Verstand setze ich mal voraus; der Zweck von maschineller Überprüfung enthält sich dort, wo man selbigen nicht einsetzen will oder kann. Dafür setze ich doch Validatoren ein. Die tausenden HTML-Dateien von SELFHTML, von deren Validierung ich gerne erzähle, passten z.B. nicht in meinen Verstand. ;)

Das nächträglich noch zu machen wäre wohl nicht möglich und inzwischen auch unnötig. Aber ich muss dir wohl ein Punkt für diese Runde zugestehen. Auch Verstand fehlt vielen Autoren.

Es entsteht vielleicht der Eindruck, aber ich bin kein XHTML-Gegner. XML und Derivate sind eine wirklich tolle Sache. Ich bin nur der Meinung im Web hat wird HTML Marktführer bleiben. Wer die Strenge von XML wünscht, darf gerne seine Daten damit Speichern. Es ist ja (meines Wissens) möglich, diese Daten dann in HTML zu transformieren. So kann man die Vorteile beider Sprachen effektiv nutzen.

Gruß, Daniel.