Hi!
Ich bevorzuge eine Demokratie, in der das Volk die richtigen Ansichten vertritt.
Und wo bleibt jetzt dein oben formulierter Grundsatz?
Korrektur: "[...] die _besseren_ Ansichten vertritt."
Eine Meinung muss man erst haben, bevor man sie kund tun kann. Wie bildest du dir deine Meinung? Und bist du bereit, deine Meinung zu überprüfen, wenn kaum jemand deinen Argumenten zustimmt?
Ich bilde mir meine Meinung, indem ich diverse Medien konsumiere und mich mit anderen Menschen unterhalte. Ich bin dazu bereit, meine Meinung zu ändern, wenn mir jemand gute Argumente dafür liefert. Nur weil ich vielleicht einer Minderheit angehöre, ändere ich meine Position mit Sicherheit nicht.
Gesetze regeln das menschliche Zusammenleben. Ungeachtet, ob dabei eher Naturrecht (deutsch) oder positives Recht (angelsächsisch) bevorzugt wird, müssen individuelle Rechte zugunsten einer übergeordneten Staatsmacht eingeschränkt werden. Es geht folglich nicht darum, ob du den Ansichten zustimmst, sondern ob du die Funktion des Staates anerkennst, dessen Teil du bist.
Ich erkenne die Funktion des Staates an, indem ich mich an die Spielregeln (Gesetze) halte. Mehr ist dazu nicht notwendig.
Es hat mich schlicht und einfach noch niemand davon überzeugen können, dass meine Meinung bezüglich des "gender mainstreaming" falsch ist. In anderen Bereichen habe ich durchaus schon meine Position geändert (z.B. bezüglich der Todesstrafe).
Wie sollten dich Leute, denen du eine falschen Meinung unterstellst, überzeugen können? (Denke an deinen Vorsatz von oben!)
Ich unterstelle niemanden eine "falsche" Meinung. (Dass mir die Wortwahl "falsch" hier unpassend erscheint, habe ich nun schon öfter betont.) Ich gehe in eine Diskussion in der Überzeugung, die bessere Meinung zu vertreten. Würde ich das nicht, so könnte ich mir die Diskussion getrost sparen.
Du solltest zunächst einfach mal akzeptieren, dass Frauen und Feministinnen auch ein Recht auf eine eigene Meinung haben, und diese auch vortragen dürfen.
Ich zitiere mich selbst im Ursprungsbeitrag:
"Ich bin zwar absoluter Gegner des 'gender mainstreaming', aber meinetwegen sollen die Feministen weiter Pseudowissenschaft betreiben, wenn sie denn wollen."
Das sind die typischen Behauptungen der Querulanten.
Mit der Bezeichnung "Querulant" kann ich gut leben. Ich wäre nur neugierig, ob Matthias Bigge in deinen Augen auch ein "Querulant" ist, weil er offensichtlich Probleme hat, ein Rauchverbot in Lokalen zu akzeptieren?Mathias Bigge argumentiert gegen ein _geplantes_ Rauchverbot, nicht gegen ein bestehendes Gesetz. Er macht ganz sachlich von einem selbstverständlichen demokratischen Recht Gebrauch.
Demnach sind Proteste und Demonstrationen gegen Hartz IV deiner Meinung nach undemokratisch, weil die entsprechenden Gesetze schon implementiert sind?
Du aber hast von "geringe Akzeptanzgrenze für Gesetze und Regelungen" gesprochen, welche nicht deiner "subjektiven Meinung entsprechen". Solche Aussagen sind zumindest sehr interpretationsbedürftig. Ein Gesetz nicht akzeptieren, bedeutet im üblichen Sprachgebrauch, es nicht zu befolgen. Und das heisst, sich gegen die berechtigten Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger zu stellen.
"Akzeptieren" bedeutet für mich, sich mit Gegebenheiten abzufinden, und daher notwendigerweise auch keine Anstrengungen mehr zu unternehmen, an den Gegebenheiten etwas zu ändern. Falls sich das wirklich nicht mit dem "üblichen Sprachgebrauch" deckt, dann war mir das bislang nicht klar.
Gruß
Bernhard