Def: Semantischer Irrsinn

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Hallo allerseits!

Ich arbeite gerade an einer technischen Dokumentation in HTML 4.01. Darin kommt auch Quelltext in einer Programmiersprache vor. In SelfHTML finde ich nun den - vernünftigen - Vorschlag, diesen Quelltext so auszuzeichnen:

<pre><code>
<!-- Quelltext -->
</code></pre>

Einen Augenblick jedoch packte mich der semantische Irrsinn. Ich dachte mir nämlich: <pre> ist ja eigentlich keine semantische Auszeichnung, sondern legt nur die Darstellung fest: "Schreib das Folgende so hin, wie es in der Datei steht!" (Oder irre ich mich hier?)
Und im Geiste habe ich schon durchgespielt, wie es jetzt weitergeht: Alle <pre>-Elemente rausschmeißen und mittels CSS die <code>-Elemente entsprechend formatieren.
Aber mal abgesehen davon, dass ich so spontan gar nicht wüsste, wie man mit CSS eine <pre>-Formatierung erreichen könnte (ich wüsste nur, wie ich die Formatierung des <pre>-Elements hinkriegen könnte), fiel mir zum Glück rechtzeitig ein, dass es nur ein Anflug semantischen Irrsinns war. Wozu sich mehr Arbeit machen als nötig? Wenn schon im relativ puristischen SelfHTML die o.g. Auszeichnung ausdrücklich angegeben wird, kann das so schlimm nicht sein.
Was denkt Ihr darüber? Wäre es trotzdem besser, die <pre>-Formatierung mit CSS vorzunehmen? Wenn ja, wie? Geht mit XHMTL die Entwicklung in die von mir skizzierte strengere, puristische Richtung? Oder stimmt ihr zu, dass die in SelfHTML angegebene Auszeichnung völlig angemessen ist? Geht es Euch manchmal auch so, dass Ihr Euch in semantischen Grundsatzüberlegungen verliert und womöglich sogar völlig übertriebenen und unnötigen Aufwand treibt, um eine saubere Trennung von Inhalt und Darstellung zu erhalten? Macht Ihr was dagegen, und wenn ja, was? Wo ist für Euch die Grenze des Purismus, wo beginnt die Praktikabilität bei Euch?

Ich danke für Eure Erfahrungen, Ideen und Gedanken.

Schöne Grüße
Def