Die Frequenz ist entscheidend.
Bei der Netzspannung ist z.B. nicht unbedingt die Höhe der 230V so gefährlich, wie viele wohl denken, sondern die 50Hz.Das ist so pauschal, sorry, Unfug. Demnach müssten 230 Volt Gleichspannung ungefährlich sein, was aber ganz und gar nicht der Fall ist, eher schon im Gegenteil (siehe weiter unten).
Ich kenne keine Gleichstromquelle mit 230V, aber in Telefonämtern sind 60V üblich. Wenn Du da anpackst, merkst Du ein kribbeln (u.U.) aber mehr nicht. Mit 50 Hz wäre das anders.
Bei Stromunfällen spielen mehrere Faktoren eine Rolle, der Stromweg durch den Körper genauso wie die Höhe der anliegenden Spannung und damit des fließenden Stroms, aber auch die Frequenz der Spannung und die Konstitution des Opfers.
Deiner Meinung
Gefährlich am Strom ist in erster Linie die Zerstörung der Zellen, verursacht durch Hitze (Verbrennungen) und Elektrolyse (Aufspalten von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff). Selbst wer sich kurz nach einem Stromunfall noch (oder schon wieder) wohl fühlt, kann wegen der Zellzerstörungen Stunden später Ausfälle, auch lebensgefährliche, haben.
Firlefanz! (Sorry von mir)
Ein paar Milliampere sind tödlich und die verursachen nun nicht wirklich Hitze. Das passiert eher bei Unfällen im Hochspannungsbereich.
Und zur Elektrolyse: Ja, das ist gefährlich aber es entsteht kein Wasserstoff. Du stirbst aufgrund der Aufspaltung des Blutes. D.h. es bindet sich irgendwann kein Sauerstoff mehr.
Der Grad der Zerstörungen ist abhängig vom Stromfluss und der Dauer desselben, und damit von der umgesetzten Energiemenge, wie das hier schon richtig erwähnt wurde, nicht aber von der Frequenz. 230 Volt über mehrere Sekunden sind lebensgefährlich, egal welcher Frequenz.
Im Allgemeinen wird Gleichspannung sogar als gefährlicher angesehen, nicht wegen der Wirkung auf das Herz, sondern aus dem banalen Grund, dass Gleichspannung eine ständige Muskelkontraktion (Krampf) hervorruft, während Wechselspannung ein Zittern auslöst. Beim Zittern hat man noch Chancen, die Spannungsquelle aus eigener Kraft wieder loszulassen, während dies bei einem gleich starken Krampf nicht mehr möglich ist und das Gleichspannungsopfer damit potentiell länger unter Stromeinfluss steht.
Er legte ca. 1V (vielleicht sogar weniger?) am Herz an und zwar so, daß er die Herzfrequenz verschob. Letztendlich führte dies zu Herzkammerflimmern
Eine Spannung direkt am Muskel anzulegen ist eine andere Voraussetzung als wenn eine Spannung sich am gesamten Körper "abarbeitet".
Ein Herzkasper lässt sich darüber hinaus mit jeder niedrigen Frequenz erreichen, schon alleine einfach deshalb, weil das Herz aus dem Tritt kommt und so ein "Mehrtakter" eine ordentlich abgestimmte Synchronisation braucht. Hinzu kommt die besagte Zerstörung der Nervenzellen und damit der herzeigenen Steuerung.Die Art dieses überaus beknackten Versuches deutet an, dass er aus der Anfangszeit der Elektrizität stammt. Den Schlussfolgerungen aus solchen Experimenten sollte man nicht immer allzu viel Glauben schenken.
Der Versuch war nicht beknackt!
Wenn Dir der Begriff Eigenfrequenz etwas sagt und was passiert, wenn ich ein schwingfähiges System mit seiner Eigenfrequenz anrege, wirds vielleicht klarer:
Der gute Mensch hat im Prinzip (fast) genau das getan und dabei den Zeitpunkt immer leicht verschoben, so daß der Puls ,vom Sinusknoten nicht mehr zu einer gleichzeitigen Kontraktion des Muskels führte sondern eine Welle verursachte... eben schlußendlich Kammerflimmern.
Gruß
Reiner