Denise: Medien langfristig aufbewahren

Hi,

ich habe mich mal ein wenig im Netz umgeschaut um zu
erfahren wie gefährdet eigentlich alle so angesammelten
Medien/Daten in Bezug auf Verschleiss/Alterungsprozess sind.

Es ist schon erstaunlich welche Errungenschaften die Technik
so schafft, aber anscheindend nicht in der Lage scheint
Medien mindestens so haltbar zu machen wie ein einfaches Stück
Papier.

CD : Ein paar Monate bis ein paar Jahre
DVD: Das Gleiche

USB Sticks: Im Gebrauch begrenzte Scheibzyklen.
Im Ruhen extrem empfindlich auf elektronische Magnetfelder,
Wäre, Kälte usw...

Festplatte: Im ungenutzten Zustand sogenanntes "Einrosten".
Ebenso extrem empfindlich auf elektronische Magnetfelder,
Wäre, Kälte usw...

###################

Fazit:
Es scheint also kein elektronisches Medium zu geben, was man mit
Daten/Medien füllt und dann weglegt und "garantiert" in 100 Jahren
immer noch die gleiche Qualität hätte wie im Moment?

Kann es sein, dass es so ähnlich ist wie im Autobau wo vor Jahren
ein hochrangiger Mercedes Mitarbeiter sagte: "...Klar könnten wir
ein Auto bauen mit 5facher Lebensdauer aber kaufmännisch wäre das
sehr dumm...."?

vg.
Denise

  1. Hallo Denise,

    was ist denn das für eine Posting-Zeit? Sontagmorgen um kurz vor sieben, also mitten in der Nacht? Puh, ich bin eben erst aufgestanden, und selbst das kommt mir noch früh vor. ;-)

    ich habe mich mal ein wenig im Netz umgeschaut um zu erfahren wie gefährdet eigentlich alle so angesammelten Medien/Daten in Bezug auf Verschleiss/Alterungsprozess sind.

    Und warst entsetzt, nehme ich an.

    Es ist schon erstaunlich welche Errungenschaften die Technik so schafft, aber anscheindend nicht in der Lage scheint Medien mindestens so haltbar zu machen wie ein einfaches Stück Papier.

    ACK.

    CD : Ein paar Monate bis ein paar Jahre
    DVD: Das Gleiche

    Ich habe einige Male gelesen, die DVD habe eine *etwas* bessere Langzeit-Stabilität als die CD-R. Persönliche Erfahrungen habe ich da noch nicht. Aber das Erlebnis mit "CD-R nur ein paar Monate" kann ich bestätigen. Dagegen überdauern CD-RWs problemlos viele Jahre. Sie speichern die Information nämlich nicht durch Veränderungen eines organischen Farbstoffs, der im Lauf der Zeit (unerwünscht) nachoxidiert, sondern in bestimmten Kristallstrukturen.

    USB Sticks: Im Gebrauch begrenzte Scheibzyklen.

    Ja, aber für die Verwendung als Langzeit-Speicher Backup-Medium spielt das eigentlich keine Rolle, denn die Zahl der Schreibzyklen pro Zelle liegt immerhin bei vielen Tausend.

    Im Ruhen extrem empfindlich auf elektronische Magnetfelder, Wäre, Kälte usw...

    Eigentlich nicht. Als Halbleiterspeicher sind sie gegen Magnetfelder nahezu völlig unempfindlich (da müsste schon ein EMP auftreten), und auch Wärme oder Kälte müsste dann schon jenseits des Bereiches von etwa -20..+60°C liegen, so dass die in der Flash-Zelle gespeicherte Information verlorengeht oder die Halbleiter Schaden nehmen.

    Festplatte: Im ungenutzten Zustand sogenanntes "Einrosten".

    Davon habe ich jetzt noch nicht gehört, aber es klingt logisch. Wobei ich selbst schon mehrmals die Erfahrung gemcht habe, dass eine Festplatte in der Regel auch nach Jahren im Schrank noch einwandfrei ist, wenn man sie mal wieder benutzt.

    Ebenso extrem empfindlich auf elektronische Magnetfelder,

    In diesem Fall ja. Allerdings müssen das schon extrem starke oder oder über lange Zeit einwirkende Magnetfelder sein. Wir haben das vor einiger Zeit aus Neugier mal im Labor probiert, auch mit herkömmlichen Disketten.

    Fazit:
    Es scheint also kein elektronisches Medium zu geben, was man mit Daten/Medien füllt und dann weglegt und "garantiert" in 100 Jahren immer noch die gleiche Qualität hätte wie im Moment?

    So sieht's aus. Wobei der Halbleiter (Flash-Speicher) diese Forderung noch am ehesten erreichen könnte.

    Kann es sein, dass es so ähnlich ist wie im Autobau wo vor Jahren ein hochrangiger Mercedes Mitarbeiter sagte: "...Klar könnten wir ein Auto bauen mit 5facher Lebensdauer aber kaufmännisch wäre das sehr dumm...."?

    Das kann durchaus sein. Denn in Bereichen, wo es ruhig mal etwas mehr kosten darf, etwa militärische Anwendungen oder Luft- und Raumfahrt, ist man ja auch in der Lage, elektronische Baugruppen zu bauen, die extreme Umwelteinflüsse aushalten. Für die Industrie oder gar den Consumer-Bereich wäre das allerdings unbezahlbar.

    Schönen Sonntag noch,
     Martin

    --
    Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal Fresse halten.
      (Dieter Nuhr, deutscher Kabarettist)
    1. Hallo,

      Das kann durchaus sein. Denn in Bereichen, wo es ruhig mal etwas mehr kosten darf, etwa militärische Anwendungen oder Luft- und Raumfahrt, ist man ja auch in der Lage, elektronische Baugruppen zu bauen, die extreme Umwelteinflüsse aushalten. Für die Industrie oder gar den Consumer-Bereich wäre das allerdings unbezahlbar.

      Ein Arbeitskolege von mir sichert seine Daten als Privatperson Atomangriffsicher. Das heißt er hat auf den Kontinenten verteilt Server gemietet (USA, China, Holland) und darüberhinaus packt er seine Daten noch mit auf die Bänder der Firma, die alle 3 Monate in den Safe einer Bank in der Nähe wandern.

      Jeena

      --
      Tage wie dieser gibt es immer wieder | Jlog | Gourmetica Mentiri
    2. Hallo Martin,

      was ist denn das für eine Posting-Zeit? Sontagmorgen um kurz vor sieben, also mitten in der Nacht? Puh, ich bin eben erst aufgestanden, und selbst das kommt mir noch früh vor. ;-)

      Na ja, hatte noch zu arbeiten, aber nach dem Posting war ich
      dann erst mal schlafen ;-)

      Erst mal an dich und alle anderen, Danke für die vielen Antworten.
      Insbsondere deinen Antwortstil finde ich klasse, weil
      objektiv und mit Beispielen unterlegt und Fachkenntnis erkennend.

      Ich möchte vor allem Denen mal was sagen, die vorschlagen
      Sachen im Netz zu speichern:

      1. Private Daten im Netz? Kann nicht euer Ernst sein

      2. Auch der Verfall wäre um einiges höher, wenn es sich zb.
      um .jpg Dateien handelt. Selbst ungenutzte Bilder sehen oft
      sehr schnell miserabel aus, alleine schon durch Defragmentierungen.
      Das erlebe ich auch auf meiner eigenen Platte.

      Fazit:
      Nach allem was ich jetzt so durch euch erfahren habe,
      ist es zm Beispiel unsinnig seine ganzen Super8/VHS Filme
      oder Dias auf zb. DVD's zu speichern, weil das eine
      Mammutprozedur bei einer grossen Sammlung  wäre.
      Denn das müsste man alle paar Monate wiederholen um
      Sicherheit zu haben. Richtig?

      Gruss und vielen Dank
      Denise

        1. Private Daten im Netz? Kann nicht euer Ernst sein

        Beschäftige Dich mal mit Kryptographie, Stichworte SSL, PGP, Einwegfunktionen, Internettunnelung. Dann verschwindet Dir das o.g. Totschlagargument fast wie von selbst aus dem aktiven Sprachschatz.

      1. Hi,

        1. Private Daten im Netz? Kann nicht euer Ernst sein

        ist auch nicht mein Ding, kann bei sehr guter Verschlüsselung aber eine Option sein.

        1. Auch der Verfall wäre um einiges höher, wenn es sich zb.
          um .jpg Dateien handelt. Selbst ungenutzte Bilder sehen oft
          sehr schnell miserabel aus, alleine schon durch Defragmentierungen.
          Das erlebe ich auch auf meiner eigenen Platte.

        Wie bitte? Durch Defragmentierungen verschlechtert sich die Qualität Deiner JPGs? Tut mir Leid, aber _das_ kann ich nicht glauben.

        Fazit:
        Nach allem was ich jetzt so durch euch erfahren habe,
        ist es zm Beispiel unsinnig seine ganzen Super8/VHS Filme
        oder Dias auf zb. DVD's zu speichern, weil das eine
        Mammutprozedur bei einer grossen Sammlung  wäre.
        Denn das müsste man alle paar Monate wiederholen um
        Sicherheit zu haben. Richtig?

        Allein schon, um sie öfter mal anzusehen, würde die Super8-Filme auf DVD überspielen. Danach solltest Du die Daten dann regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf umkopieren.

        Schönen Sonntag noch!
        O'Brien

        --
        Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
        1. Auch der Verfall wäre um einiges höher, wenn es sich zb.
          um .jpg-Dateien handelt.

        Wer um alles in der Welt hat dir denn erzählt, Dateien würden gleichsam vergammeln?

        Selbst ungenutzte Bilder sehen oft sehr schnell miserabel aus, alleine schon durch Defragmentierungen.

        Entschuldige, aber das ist hanebüchener Unsinn. Die Defragmentierung zerstört keine Daten, genausowenig leiden Dateien an digitaler Verrottung.

        Das einzige Problem, das Formate wie JPEG haben, ist, dass sie prinzipbedingt beim Erstellen Informationen verlieren. Wird ein Bild aus einer JPEG-Datei mehrmals geladen und neu gespeichert, verschlechtert sich die Bildqualität. Das ist alles, und vor allen Dingen vermeidbar, denn wenn man ein Bild einmal als Datei auf dem Rechner hat, muss man es anschließend nicht noch zigmal neu abspeichern, sondern kann mit dem Original weiterarbeiten. Das bloße Kopieren einer JPEG-Datei, egal ob von Hand oder indirekt durch die Defragmentierung, verändert nicht ein Bit an ihrem Inhalt.

        Nach allem was ich jetzt so durch euch erfahren habe,
        ist es zm Beispiel unsinnig seine ganzen Super8- / VHS-Filme
        oder Dias auf zb. DVDs zu speichern, weil das eine
        Mammutprozedur bei einer grossen Sammlung wäre.
        Denn das müsste man alle paar Monate wiederholen um
        Sicherheit zu haben. Richtig?

        Nein, komplett falsch. Schon alleine die Feststellung, man müsse das "alle paar Monate" wiederholen, zeigt, dass du die Beiträge nicht gelesen hast.

        Videobänder und Dias gehören obendrein für eine langjährige Aufbewahrung unter allen bislang genannten Medien mit zur schlechtesten Wahl, insbesondere, wenn sie auch noch genutzt werden.

        1. Hi,

          Videobänder und Dias gehören obendrein für eine langjährige Aufbewahrung unter allen bislang genannten Medien mit zur schlechtesten Wahl, insbesondere, wenn sie auch noch genutzt werden.

          gilt das für Dias tatsächlich? Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut uralte Dias und Negative die Bildinformation erhalten, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

          Schönen Sonntag noch!
          O'Brien

          --
          Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
          1. Videobänder und Dias gehören obendrein für eine langjährige Aufbewahrung unter allen bislang genannten Medien mit zur schlechtesten Wahl, insbesondere, wenn sie auch noch genutzt werden.

            gilt das für Dias tatsächlich? Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut uralte Dias und Negative die Bildinformation erhalten, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

            Das kommt zweifelsohne sehr auf Material und Lagerung an, nichtsdestotrotz ist bei digitaler Speicherung die verlustfreie Kopie mit in die Betrachtung einzubeziehen. Wer, nur mal als Beispiel, vor zehn Jahren seine Dias digitalisiert und auf CD gebrannt hat, könnte sie heute ohne Verlust auf DVD-RAM brennen und in zwanzig Jahren auf ein dann aktuelles Medium. Bei einem Dia lässt sich hingegen nicht so leicht das Trägermaterial austauschen, ohne dabei das Bild zu beschädigen / zu verschlechtern.

          2. Hallo,

            Videobänder und Dias gehören obendrein für eine langjährige Aufbewahrung unter allen bislang genannten Medien mit zur schlechtesten Wahl, insbesondere, wenn sie auch noch genutzt werden.
            gilt das für Dias tatsächlich? Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut uralte Dias und Negative die Bildinformation erhalten, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

            mit Dias habe ich keine Erfahrungen. Aber bei meinen Negativen aus den 80er Jahren stelle ich fest, dass sie im Lauf der Jahre deutlich nachgedunkelt sind und alle einen leichten Braunschleier haben, obwohl sie in all den Jahren in einer dunklen Kiste gelagert wurden. Wollte ich heute noch Abzüge davon nachbestellen, muss das Fotolabor das entsprechend kompensieren, sonst bekämen die Bilder alle einen leichten Farbstich. Ein Billig-Labor, das einfach nur maschinell Abzüge erstellt, fällt damit aus.

            So long,
             Martin

            --
            Realität ist eine Illusion, die durch Unterversorgung des Körpers mit Alkohol entstehen kann.
      2. Hallo,

        Insbsondere deinen Antwortstil finde ich klasse, weil objektiv und mit Beispielen unterlegt und Fachkenntnis erkennend.

        danke, freut mich, wenn es so positiv rübergekommen ist.

        Ich möchte vor allem Denen mal was sagen, die vorschlagen Sachen im Netz zu speichern:

        1. Private Daten im Netz? Kann nicht euer Ernst sein

        Finde ich ja auch, ganz unabhängig vom Geheimhaltungsaspekt. Mir wäre einfach nicht wohl bei dem Gedanken, für mich wichtige Daten jemand anderem zur Aufbewahrung anzuvertrauen.
        Nur rein materielle Güter, die im Fall eines Verlustes problemlos mit Geld ersetzbar sind, würde ich einem Fremden anvertrauen.

        1. Auch der Verfall wäre um einiges höher, wenn es sich zb. um .jpg Dateien handelt. Selbst ungenutzte Bilder sehen oft sehr schnell miserabel aus, alleine schon durch Defragmentierungen.

        Keine Ahnung, was du da beobachtest, aber digitale Daten verlieren durchs reine Lagern nicht an Qualität. Bei JPEG-Bildern ist das einzige "Problem", dass sie beim Öffnen und Neu-Speichern an Qualität verlieren, weil dabei die Bilddaten neu komprimiert werden und jedesmal Details verlorengehen.
        Aber beim reinen Lagern oder auch beim normalen Kopieren auf Dateiebene ändern sich die Daten überhaupt nicht.

        Nach allem was ich jetzt so durch euch erfahren habe, ist es zm Beispiel unsinnig seine ganzen Super8/VHS Filme oder Dias auf zb. DVD's zu speichern, weil das eine Mammutprozedur bei einer grossen Sammlung  wäre.

        Dass es viel Arbeit ist, steht außer Zweifel. Da musst du einfach abwägen, welche Filme oder Bilder dir diesen Aufwand wert sind. Ich überspiele z.B. nach und nach meine alten Fotos, VHS-Videos und Audio-Cassetten auf den PC. Jedenfalls diejenigen, die mir etwas bedeuten.
        Damit man an der digitalisierten Fassung wirklich Freude hat, braucht es eventuell sogar zusätzliche Schritte, etwa Filtermethoden zum Reduzieren des Bandrauschens oder kleiner Bildfehler.

        Denn das müsste man alle paar Monate wiederholen um Sicherheit zu haben. Richtig?

        Oder sich gleich für ein Medium entscheiden, das lange hält, und macht das Backup dann doppelt. Das dürfte eine recht gute Sicherheit bieten. Dann macht man in größeren Zeitabständen mal Stichproben, und nur wenn Zweifel an der Integrität der Daten bestehen, frischt man das Backup auf. Beide Sätze!

        So long,
         Martin

        --
        Butterkeksverteiler zu werden ist vermutlich eine der wenigen beruflichen Perspektiven, die sich noch bieten, wenn man einen an der Waffel hat.
          (wahsaga)
  2. Hi,

    also als erstes würde ich meine Daten immer irgendwo bem Provider speichern z.B auf einem Webspace, wenn die ihre Technik umstellen werden die Daten immer mitgenommen.
    Das problem liegt eher darin ob du deine Daten von DVD oder CD in 20 Jahren überhaupt noch lesen kannst, eher unwahrscheinlich da es diese Geräte wohl kaum mehr geben wird.
    Daten digital zu speichern die dann auch in 100 Jahren wieder lesbar sind oder sein sollen ist nicht sehr gut, was ist wenn es in der zwischenzeit zu einer Globalen katastrophe kommt und unserere Technik komplett vernichtet?
    Man sollte unsere errungenschaft(en) irgendwie manuell auf ein Objekt bringen, so das man es auch zur not mit primitivsten mitteln auslesen kann.
    Oh, ich glaube ich schweife ab... aber nochmals zu deiner
    frage, ich habe hier noch alte originale MS-DOS disketten, sind jetzt ca. 18 Jahre alt und immernoch 100% lesbar (wenn mal halt noch so ein Laufwerk hat).
    Die art der lagerung ist sehr wichtig, am besten luftdicht verschlossen im Keller.

    bis dann!

    1. Hallo,

      also als erstes würde ich meine Daten immer irgendwo bem Provider speichern z.B auf einem Webspace, wenn die ihre Technik umstellen werden die Daten immer mitgenommen.

      da kann man geteilter Meinung sein - aber genau das, was du hier vorschlägst, würde *ICH* auf keinen Fall machen wollen: Meine Daten irgendwo sichern, wo ich auf die Unterstützung durch Dritte (Webspace-Provider, Internet-Zugangsprovider) angewiesen bin, um wieder an meine angeblich gesicherten Daten dranzukommen.
      Nein, wenn ich meine Daten irgendwo sichere, dann da, wo ich mit eigenen Mitteln drankomme. Also auf einem Speichermedium, das mir *direkt* zugänglich ist.

      Die externe Sicherung beim Provider kann ich als zusätzliche redundante Stufe akzeptieren, alternativ zum Einlagern eines Mediums in einem Banksafe. Aber nicht als primäre Backup-Methode.
      Von Fragen der Vertraulichkeit will ich gar nicht erst reden - für mich selbst wäre das kein Thema, für viele andere vielleicht schon.

      Das problem liegt eher darin ob du deine Daten von DVD oder CD in 20 Jahren überhaupt noch lesen kannst, eher unwahrscheinlich da es diese Geräte wohl kaum mehr geben wird.

      Das sehe ich anders. Die CD gibt es in ihrer jetzigen Form seit den frühen 80er Jahren, und rund fünf Jahre später hielt sie als CD-ROM Einzug in die Computerwelt. Wir benutzen damit also schon jetzt eine Technik, die seit über 20 Jahren üblich ist, und sie wird sich meiner Ansicht nach auch noch viele Jahre weiter halten. Die Verbreitung mag zurückgehen, wie es jetzt mit den Floppy Disks passiert. Aber -du hast das Beispiel selbst angeführt- die Floppy Disk ist auch so ein Thema: Seit rund 30 Jahren üblich, kann man die Technik an sich noch heute problemlos nutzen. Und ja, auch ich habe hier etliche Disketten im Schrank, die zehn Jahre und älter sind, und die auch heute noch einwandfrei lesbar sind.

      ich habe hier noch alte originale MS-DOS disketten, sind jetzt ca. 18 Jahre alt und immernoch 100% lesbar (wenn mal halt noch so ein Laufwerk hat).

      Aus eben diesem Grund möchte ich auch heute noch nicht auf ein Floppy-Laufwerk verzichten, auch wenn neue PCs oft gar keins mehr haben. Eine meiner Kisten hat sogar noch ein 5¼"-Laufwerk, und das bleibt auch drin!
      Übrigens haben die 5¼"-Disks drei wichtige Vorteile gegenüber ihren 3½"-Pendants:
      1. Höhere Datensicherheit, da sie weniger Daten auf größerer Fläche speichern
         (max. 1.44MB auf 5¼", bis zu 1.68MB auf 3½")
      2. Weniger Platzbedarf im Schrank, da sie schön flach sind
         (die Kunststoffhülle der 3½"-Disks trägt sehr dick auf)
      3. Sie machen keinen Krach, wenn sie mal runterfallen. ;-)
         (nur ein leises, dezentes "Platsch")

      Die art der lagerung ist sehr wichtig, am besten luftdicht verschlossen im Keller.

      Bei Disketten wichtig: Trocken und nicht zu warm. Luftdicht muss gar nicht sein.

      Ciao,
       Martin

      --
      Um die Wahrheit zu erfahren, muss man den Menschen widersprechen.
        (George Bernhard Shaw)
      1. Hi,

        Übrigens haben die 5¼"-Disks drei wichtige Vorteile gegenüber ihren 3½"-Pendants:

        aber einen alles entscheidenden Nachteil: man kann keine Raumschiffe draus basteln.

        Schönen Sonntag noch!
        O'Brien

        --
        Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
  3. Ich grüsse den Cosmos,

    Fazit:
    Es scheint also kein elektronisches Medium zu geben, was man mit
    Daten/Medien füllt und dann weglegt und "garantiert" in 100 Jahren
    immer noch die gleiche Qualität hätte wie im Moment?

    Aus diesem Grund werden Dinge, die Dauerhaft "haltbar" gemacht werden sollen, auf Microfilm gebannt und in Spezialbehältern in alten Bergwerken aufbewahrt.

    Bei meinen DVDs mach ich grundsätzlich alle 5 Jahren einen neuen Satz, zumindest bei den Daten, die ich dauerhaft aufheben will/muss.
    Zwar wirds beim nächsten mal dann eher BlueRay oder HD-DVD sein, was die Zahl der Medien veringert, aber das neu Brennen wird nicht ausbleiben.

    Die 5 Jahre "Haltbarkeit" ist aber auch nur gegeben, wenn die Scheiben schön dunkel und bei passender Luftfeuchtigkeit gelagert werden.

    Vielleicht helfen die Flash-Festplatten, dafür ne Lösung zu finden. Aber um sie wirklich dafür einzusetzen, steckt diese Technik IMO noch in den Kinderschuhen und ist auch noch zu teuer.

    Möge das "Self" mit euch sein

    --
    Neulich dachte ich mir, einmal S/M ausprobieren wäre eine tolle Erfahrung. Also hab ich Windows gebootet ...
    ie:{ br:> fl:| va:| ls:& fo:{ rl:( n4:{ de:] ss:) ch:? js:| mo:) sh:( zu:)
  4. Es ist schon erstaunlich welche Errungenschaften die Technik
    so schafft, aber anscheindend nicht in der Lage scheint
    Medien mindestens so haltbar zu machen wie ein einfaches Stück
    Papier.

    Dann informiere dich mal, wie lange ein "einfaches Stück Papier" hält, das kann man nämlich nicht so pauschal über einen Kamm scheren. Es gibt Papiersorten, die fangen nach einigen Jahrzehnten an, vor sich hinzurotten, weil ihr Säuregehalt zu hoch ist. Thermopapier (gerne in Faxgeräten eingesetzt) ist für die Lagerung gänzlich ungeeignet, nach fünf bis zehn Jahren im Aktenordner (oder fünf bis zehn Minuten auf dem sonnigen Schreibtisch) ist das Papier braungelb und die Schrift verblichen.

    CD: Ein paar Monate bis ein paar Jahre

    Meine ersten CDs dürfte mittlereile 20 Jahre erreicht haben und lassen sich immer noch abspielen. Du kannst nicht einfach gepresste CDs und gebrannte CDs, CDs, die ständig auf der Hutablage eines Autos gegrillt und solche, die ordentlich in einem normal temperierten Raum aufbewart werden, in einen Topf werfen.

    DVD: Das Gleiche

    Das Gleiche, so ist es. Gepresste DVDs dürften auch Jahrzehnte halten, Billig-DVD-R(W)s fangen schon nach ein paar Monaten an zu gammeln, Markenfabrikate halten wesentlich länger, und bei der DVD-RAM sind 30 Jahre Haltbarkeit schon in der Spezifikation vorgegeben.

    USB-Sticks: Im Gebrauch begrenzte Scheibzyklen.
    Im Ruhen extrem empfindlich auf elektronische Magnetfelder,
    Wärme, Kälte usw...

    Es gibt keine "elektronischen Magnetfelder". Es gibt Magnetfelder und es gibt Magnetfelder, die durch Elektrizität hervorgerufen werden, der sogenannte Elektromagnetismus.

    "Extrem" ist auch so ein schwammiges Wort, das gerne für maßlose Übertreibungen eingesetzt wird. Papier, um mal dein leuchtendes Beispiel zu nennen, ist auch "extrem empfindlich" gegenüber Wärme, Kälte geht besser, Feuchtigkeit über längere Zeit geht gar nicht.
    Elektronische Bauteile sind für die Lagerung in aller Regel zwischen -20 °C und um die 60 °C spezifiziert, bewahrst du deine USB-Stöpsel in der Tiefkühltruhe oder im Backofen auf?

    Es scheint also kein elektronisches Medium zu geben, was man mit
    Daten/Medien füllt und dann weglegt und "garantiert" in 100 Jahren
    immer noch die gleiche Qualität hätte wie im Moment?

    Und? Es schreibt auch niemand mehr mit einem Federkiel (außer zu künstlerischen Zwecken). Der Vorteil digitaler Medien ist, dass sie sich einfach und beliebig oft kopieren lassen, insofern ist es herzlich wurscht, ob eine DVD-RAM in 100 Jahren noch lesbar ist, sie wird einfach nach 30 Jahren auf ein dann aktuelles Medium kopiert.

    Kann es sein, dass es so ähnlich ist wie im Autobau wo vor Jahren
    ein hochrangiger Mercedes Mitarbeiter sagte: "...Klar könnten wir
    ein Auto bauen mit 5facher Lebensdauer aber kaufmännisch wäre das
    sehr dumm...."?

    Nein, eher "Der Kunde zahlt nicht mehr als x Cent für eine beschreibbare DVD, da ist bessere Qualität halt nicht drin."

  5. Fazit:
    Es scheint also kein elektronisches Medium zu geben, was man mit
    Daten/Medien füllt und dann weglegt und "garantiert" in 100 Jahren
    immer noch die gleiche Qualität hätte wie im Moment?

    Das ist auch mein Kenntnisstand.

    Allerdings könntest Du auch das Web als "elektronisches Medium" betrachten und dort zwei oder gar drei Standorte zur Datenhaltung anmieten.

    Kann es sein, dass es so ähnlich ist wie im Autobau wo vor Jahren
    ein hochrangiger Mercedes Mitarbeiter sagte: "...Klar könnten wir
    ein Auto bauen mit 5facher Lebensdauer aber kaufmännisch wäre das
    sehr dumm...."?

    Ja, weil der Kunde so einen Wagen nicht will. Heutige Autos halten (wirtschaftlich betrachtet) ohnehin schon grob geschätzt 300.000km bzw. 15 Jahre.