Hallo Roland, <-- vermisse ich bei deinen Postings, sorry
nur ein paar kurze Worte noch,
[ermuntern, sich zu wehren] Und am Ende wäre genau ich die einzig übriggebliebene Dumme.
Naja, und wenn schon …? Mit etwas Diplomatie lässt sich das zumindest hinauszögern.
Hinauszögern mit Diplomatie? Wo Diplomatie noch nie meine Stärke war, da ich sie als verkappte Feigheit ansehe? Und dann noch das Showdown damit herauszögern? Ne, das wäre nun ganz und gar nicht meine Art :-)
[Konflikte im Team] Heutzutage traut sich ja kaum jemand mehr, eine offene Konfrontation einzugehen. Es scheint fast, als wäre das mittlerweile ein gesellschaftliches Tabu.
Ja, aber hast du selbst nicht gesagt, dass Konfrontation nicht gern gesehen ist? Ja, und ich stimme dir zu. Konfrontation bedeutet Stress, dem man sich nicht gerne aussetzen will. Lieber vermeiden. Auch eine Art von Feigheit.
Feige sind wir Menschen von Natur aus. Die Feigheit muss ja mal zu was nütze gewesen sein, sonst hätten wir Menschen sie nicht. Deswegen muss sie nicht unbedingt eine grundsätzlich negative Eigenschaft sein.
Ich bin sozusagen befangen und vorbelastet.
Wer ist denn das nicht, hier? Und guten Argumenten kann man keine Meinung entgegensetzen, egal woher sie kommen.
Umgekehrt: Wer argumentiert, verliert.
Und ich finde, du hast ganz schön ausgeteilt
Da bin ich anderer Meinung. Leider sehe ich das total parteiisch, und zwar für meine eigene Partie, und das auch noch zu Recht. Denn niemand ausser mir kennt meine eigenen Gedankengänge und Absichten.
– wie auch die Opponenten, klar.
Nö, so klar ist das nicht. Die haben nicht ausgeteilt, sondern reagiert. So wie sie konnten und wollten.
[...]Da verstehe ich dann gleich gar nichts mehr, weil ich *da* mehr erwartet habe und die Vorgangsweise dem hehren Ziel keineswegs gerecht wird.
Wo ist denn so ein hehres Ziel und wie lautet es überhaupt?
Hm. Mit jemandem konform zu sein bedeutet für mich mitnichten, immer Recht zu bekommen oder zu geben. Gerade von Leuten, die mir nahe stehen erwarte ich „unerträgliche“ Ehrlichkeit.
Was ist denn für dich unerträgliche Ehrlichkeit? Ein Spiegel vor deinem Gesicht?
Der Umstand, anderer Meinung zu sein führt ja nicht zwangsläufig zu einem schroffen Ton oder gar Streit. Eine Diskussion kann gerne sachlich hart sein, das ändert ja nichts an etwaiger Zuneigung.
Möglicherweise doch. Nämlich genau dann, wenn der eine dem anderen seine Sicht der Dinge nicht zugestehen will und versucht, ihn von seiner zu überzeugen. Dann sind aus zwei Meinungsinhabern zwei Gegner geworden, die sich gegenseitig besiegen wollen. Es geht dann nicht mehr um das Reflektieren und Austauschen, sondern nur noch um das Rechthaben.
Ganz im Gegenteil, nicht einfach aus Nettigkeit nachzugeben zeugt von der Wichtigkeit, dir mir das Gegenüber beimisst. Und von Ehrlichkeit.
Stimmt. Solange beide Parteien das so sehen.
Plötzlich stellen sie sich gegen mich. Das sind Situationen, die für mich schwer zu verdauen sind. Aber ich muss sie akzeptieren. Dazu gehören auch konkrete Gefühle. Die lasse ich zu. Ich darf traurig sein, wenn ich das Gefühl habe, jemand mir nahestender wendet sich von mir ab.
Absolut. Das wird aber immer wieder passieren und lässt sich nicht vermeiden. Lediglich der Umgang damit wird leichter. Wer steht einem denn schon wirklich nahe?
Das muss man herausfinden. Die eigene Familienbande dabei nicht ausser Acht lassen, da kann noch sehr viel zu holen sein, es wird häufig unterschätzt.
Ich darf wütend sein, wenn mir jemand Schlimmes unterstellt. Ich darf mich wehren, wenn jemand glaubt, mir erklären zu müssen, was ich darf und was ich nicht darf, was richtig ist oder falsch.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Das gilt auch umgekehrt.
Es gilt für alle. Daraus folgt, dass es auch nur einen Maßstab gibt. Aber das vergessen viele und zücken, wenn es für die brenzlig wird, doch lieber ihren eigenen.
Viele Grüße,
Kirsten