Hi,
»HTML wird von Laien geschrieben, deshalb ist Fehlertoleranz die Zukunft« - so einfach würde ich das nicht formulieren
Ist ja auch nur ein Teil. Fehlertoleranz ist IMHO ja nicht an sich erstrebenswert (und bei HTML ursprünglich auch auch nicht "geplant"). Sie existiert halt, hat sich so ergeben, und ist quasi empirisch begründet. >;->
Es ist aber auch die vergleichsweise Simplizität, der überschaubare Umfang, der den Laien auch zukünftig eher HTML verwenden lassen wird (sofern nicht "WYSIWYG"-Editoren zum Einsatz kommen).
BTW: Ich bin mir übrigens nicht so sicher, daß zukünftige Authoring-Tools dramatisch besser sein werden, als der verbreitete heutige Scheiß (auch wenn der mittlerweile besser geworden ist). Klar, viele "Probleme" wo diese Tools früher mit Tabellen arbeite "mußten", werden schon heute über CSS angegangen. Die Frage ist IMHO aber auch: Wenn es selbst heute immer noch, nach so vielen Web-Jahren und noch überschaubaren offiziellen Standards und proprietären Regeln, keine wirklich guten Tools gibt, werden die Programmierer in den nächsten Jahren mit viel umfangreicheren, wenn auch modularisierten Standards deutlich bessere Tools schreiben?
Deshalb ist es immer sinnvoll, brauchbares Markup zu schreiben - das ist auch für Anfänger und Freizeitcoder die Grundvoraussetzung.
:) Jaaaa, sinnvoll ist es *natürlich*! =:-) Nur *offensichtlich* nicht ganz *realistisch*! ;)
Andererseits wird HTML, für den Anwender verborgen, durch unzählige Desktop- und Web-Anwendungen erzeugt, die das Veröffentlichen von Inhalten ohne technische Kenntnisse ermöglichen. Das ist heute sogar viel wichtiger als das Modell »Homepage« mit HTML.
ACK! Ein sehr wichtiges Beispiel sind IMHO hierfür die Blogs! Und auch "Homepage-Editoren" bei den Communities fallen darunter. Aber das ist für mich "nur" ein Zeichen, daß das Web insgesamt halt an Leistungskraft und Anwendungsmöglichkeiten gewinnt, sprich: schlicht älter und größer wird. Ich denke nicht, daß hier eine "Sparte" zugunsten einer anderen "aufgegeben" oder verkleinert wird. Ich denke vielmehr, daß damit neue Zielgruppen entstanden sind bzw. auch noch entstehen werden, die *hinzukommen*. Die "Klassiker" über die wir hier reden, wird es IMHO auch in Zukunft, und auch vermehrt in Zukunft geben - halt als ein wachsendes Teilchen, in einem insgesamt wachsenden Puzzle ...
Der HTML5-Impuls - insbesondere die Standardisierung des Parsing des existierenden Web-Contents, der eben nicht XML ist -, ist vor diesem Hintergrund keineswegs bloß ein »demokratischer« (»Coding for the masses«). Sondern vor allem aus Sicht derjenigen gedacht, die den entstehenden HTML-Code verarbeiten müssen.
Eine IMHO sehr "egoistische" Sichtweise. Ich teile diese Einschätzung nicht! Sicher gibt es nicht nur einen "demokratischer Hintergrund", aber IMHO zu einem Großteil eben auch! Natürlich:
Die HTML5-Autoren sind keine Hypertext-Visionäre, sondern Angestellte von Browserherstellern und Techniker, die das Web als Plattform ernst nehmen und interoperable Rich Internet Applications bauen wollen.
Aber es waren auch exakt *diese* Leute, die mit *ihren* Entwicklungen das Web so gepusht haben (erst Netscape, dann MS, auch Opera, und jetzt auch Apple, hervorgegangen aus KHTML). Ich denke, daß man sie (mindestens zum Teil) durchaus auch als Hypertext-Visionäre bezeichnen darf, wie man Berners-Lee & Co. IMHO durchaus auch als Praktiker sehen sollte.
Und die Stimmen aus diesen Kreisen, die hier Rücksicht auf die Realitäten der Gegenwart einfordern, sind IMHO absolut glaubhaft.
Dazu brauchen sie präzise technische Standards.
Können sie mit XML/XHTML 2 haben.
Die HTML5-Spezifikation ist tausendmal schwerer lesbar als HTML4, weil es unzählige kleinliche Definitionen enthält, die für die normalen Anwender uninteressant sind, aber für die User-Agent-Programmierer essentiell.
Jo: Fortschreitende Entwicklung ergibt meistens eine steigende Komplexität. So ist das halt. Die Frage ist aber: Wie ist die Komplexität von HTML 5 verglichen mit XHTML 2?!
Was für die HTML-Amateure dabei wirklich auf der Nutzenseite übrig bleibt, muss man m.M.n. erst einmal sehen, das liegt für mich nicht so offen.
Ein "weiter so, wie bisher", erweitert um einige neue Features. So, wie es halt bisher auch war, daß peu a peu neue Features hinzukamen, zu einem ansonsten bekannt gebliebenem System, mit immer noch guter Lernkurve für Laien ...
Gruß, Cybaer
Man kann doch sehr leicht jenen tugendhaften Menschen begegnen, (...) die eine Art "unkrümmbaren Zeigefinger" besitzen, der ständig den kalten Wind des Rechthabens ausströmt. (Wolfgang Huber, Bischof)
Die Tugend jagt nicht den Teufel, sondern den Sündhaften. Damit wird sie zum Terror. (Hans-Ulrich Jörges, Journalist)