Hi,
"Wer wichtig ist, schreibt kleiner"
das zeigt sich sinngemäß auch sehr deutlich in manchen Vertragswerken - der Begriff des "Kleingedruckten" ist sicher kein Zufall. Und ja, gerade in den zahlreichen Zusatzklauseln, dem Kleingedruckten eben, stecken oft die wichtigsten Informationen!
Das ist jetzt kein Witz, sondern eine gelebte Unverschämtheit.
Unwichtige, neue Mitspieler am Markt schreiben unverschämt groß, fast schon schreiend.
Arrogante etablierte Mitspieler am Markt schreiben unverschämt klein...
In diesem Bereich denke ich eher, das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern einfach damit, dass die eigene Werbung auffallen soll. Und auffallen tut man, indem man etwas *anders* macht als alle anderen - zum Beispiel eine Anzeige in dezenter, kleiner Schrift, zum Beispiel ein schlichtes Schwarzweißbild anstatt schreiend bunter Farben.
Ähnliches zeigt sich auch in einer Live-Diskussionsrunde. Die meisten verschaffen sich Gehör, indem sie relativ laut reden. Wenn die Argumente nicht mehr ziehen, muss die Stimme das eben ausgleichen. Wer aber leise redet, dem ist die Aufmerksamkeit gewiss.
Und sogar bei quengelnden Kindern funktioniert das (nicht immer, aber oft). Herrscht man sie mit lauter Stimme an, sind sie zwar vielleicht(!) etwas eingeschüchtert; wenn nicht, plärren aber unvermindert heftig weiter. Redet man aber mit ruhiger, leiser Stimme auf sie ein, beruhigt man die Kids auch viel erfolgreicher.
Vernünftiges ergonomisches Layout, dass sich an den Bedürfnissen des Lesers orientiert, ist demnach nur vom Mittelstand zu erwarten ;-))
Oder von denen, die sich wirklich Gedanken darüber machen.
Schönes Wochenende noch,
Martin
F: Was ist schneller: Das Licht oder der Schall?
A: Offensichtlich der Schall. Wenn man den Fernseher einschaltet, kommt immer erst der Ton, und dann erst das Bild.