solkar: Lokales Netz mit Internet und eigenes Internet

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Hallo zusammen,

ich möchte gerne einen übrigen Rechner etwas ungewöhnlicher in mein
Netz integrieren.

Derzeit besteht mein Netz aus einem Arcor-Router,

Bitte Typbezeichnung des Routers angeben samt Link zum Datenblatt des Herstellers.

der per WLAN und
LAN 4-5 Clients verbindet. Zu diesem möchte ich gerne einen weiteren
kleinen Server hinzustellen, der diesen als Fileserver dient. Dieser
wird per Ethernet direkt an den Router angeschlossen.

Eine Grundregel für Netzwerke ist "Switch where you can; route where you must".

Der "Router" sollte deshalb die Clients nicht zum Fileserver "routen" müssen sondern mit diesen in einem TCP/IP-Netz (= gleiche Netzadresse, gleiche Netzmaske) liegen und für das interne Netz nur als Switch/Hub dienen.

"Routen" sollte er nur nach "aussen", also zum/vom Internet.

Dieser Fileserver soll aber gleichzeitig über eine zweite (WLAN-)
Verbindung seine Internetfunktionalität erhalten - also nicht über
die im ersten Netz verfügbare Internet-Verbindung online gehen.
Dieses zweite Netz verfügt ebenfalls über einen Router.

Dann muss die Default-Route des Servers auf den Router (oft ungenau als Default-Gateway bezeichnet) des zweiten Netzes gesetzt werden).

Wenn in dem zweiten Netz noch weitere Rechner liegen, die mit Rechnern dem ersten Netz kommunizieren, muss diesen das erste Netz bekannt in ihrer Routing-Tabelle bekannt gemacht werden und umgekehrt (erstes Netz=>zweites Netz).

Das kann statisch erfolgen oder auch per RIP(od. OSPF) oder einem anderen Routing-Protokoll.

In Deinem Fall würde ich RIP und ggf andere derartige Protokolle möglichst ausschalten und die Routen statisch setzten sofern Du Routing zwischen den Netzen überhaupt brauchst.

Kann ich dies über getrennte Subnet-Masks erreichen? Genügt es wenn
ich dem ersten LAN-Interface einfach eine Subnet-Maske

Eine Netzmaske musst Du immer angeben; vom "Subnetting" im landläufigen Sinne, z.B.

192.168.1.0/255.255.255.128 aka 192.168.1.0/25
oder
192.168.1.0/255.255.255.192 aka 192.168.1.0/26
[...]

würde ich in Windows-Netzen abraten.

Das Problem liegt u.a. in einer Unverträglichkeit solcher (CIDR erfordernden) Netzmasken mit NetBIOS-Broadcasts, die z.B. benutzt werden, um die Rechnerliste in der Netzwerkumgebung zu aggregieren.

Lieber zwei private (Class C) Netze verwenden; etwa

192.168.1.0/255.255.255.0 und 192.168.2.0/255.255.255.0

und keinen
Gateway/DNS gebe und dem zweiten WAN-Interface ein unterschiedliches
Gateway/DNS.

Domain-NS ist nicht das Problem; der DNS-Server sollte von jedem Rechner einfach per Defaultroute  gefunden werden.

Die NetBIOS-Namen resp. der Windows-NS (WINS) ist eher das Problem, da Du für den Zugriff auf Freigaben den Server-namen (\MyServer) auflösen musst.

Zusätzlich wäre wünschenswert, aber nicht zwingend
notwendig, dass auf Freigaben nur vom ersten lokalen Netz zugegriffen
werden kann.

Dann sollte sich zumindest der Server-Dienst nicht an die zweite Netzadresse binden; das findest Du in den Einstellungen zum entsprechenden Netzwerkadapter.

Die Einrichtung von Firewalls, ggf. auf den Routern und zusätzlich auf dem Server wäre sinnvoll.

Das ganze möchte ich per Windows XP Prof. realisieren, bin aber für
Vorschläge in Hinsicht auf spezielle Linux-NAS-Distributionen
aufgeschlossen (habe aber nur Linux-Basics).

Mit nur Linux-Basics wird's schwierig; allerdings ist WinXP Pro auch nicht ohne Tücken:

  • mWn ist die Zahl der parallelen Sitzungen durch MS beschränkt worden!

  • Als ich einmal eine XP Arbeitsstation mit zwei Netzwerkkarten installierte hatten mehrere Systemdienste erhebliche Startschwierigkeiten; das Ereignis-Log war "ziemlich rot"; genaueres weiß nicht mehr.

  • Es empfiehlt, sich dafür zu sorgen, dass die Netzwerkverbindung für das File-sharing die ERSTE in der Liste der Verbindungen ist - also zunächst nur die ERSTE Netzwerkverbindung installieren und konfigurieren und bei der Installation der zweiten möglichst gleich den Windows-Netzwerkclient  und den Serverdienst deaktivieren. Leider legen Windows NTs gerne mal "Intelligenz" an den Tag und sortieren Konfigurationen beim Reboot neu; aber   Du kannst es ja mal probieren und dann sieht man weiter.

  • XP Pro routet per default nicht!

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters\IPEnableRouter

steht per default auf O.

Wenn Du Routing zwischen den Netzen durch den "Server" brauchst musst Du den Wert auf 1 setzen.

Sinnvolle Befehle bei Problemen

  • route PRINT
  • nbtstat -a \<Servername>
  • netstat -a
  • arp -a

Vielen Dank

Gerne; die Frage die sich mir allerdings stellt ist

Wozu soll der Server eigentlich eine Internetverbindung herstellen können?

Für einen dedizierten lokalen Fileserver ist das nichts als ein Sicherheitsloch!

Grüsse

Solkar