Der Martin: Performance PC´s

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Hi,

nochmal zum schlechten hotelbeispiel: wenn du an der rezeption herumstehst und ein zimmer haben möchtest, ist es dir scheissegal wieviele zimmer vorbereitet sind und wieviele noch nicht - du bekommst eins - wenn nun das zimmer erst gemacht werden muss, musst du halt etwas warten

ja, das entspricht aber nicht mehr der reinen Speicheranforderung, sondern schon der Kombination aus Anfordern und Sofort-Benutzen-Wollen. Reine Anforderung wäre, wenn ich morgens an die Rezeption gehe und sage: "Ich brauche für die kommende Nacht ein Zimmer, halten Sie mir bitte eins frei." Dann ist es mir auch egal, ob das sofort hergerichtet wird oder erst am Nachmittag.

die statistik sagt, dass 9 von 10 gästen rote bettwäsche bevorzugen

Hast du dir das ausgedacht, oder wo hast du das her? Diese Vorliebe hätte ich jetzt höchstens im Bordell vermutet. Ansonsten kenne ich Bettwäsche im Hotel eher in Weiß oder in dezenten Beigetönen. Blau seltener, hätte ich jetzt aber dem Rot ganz klar vorgezogen.

und genau das vermeidet die speicherverwaltung indem sie speicher mit dingen befüllt, die vielleicht mal gebraucht werden - wenn nicht, kann mans immer noch umkrempeln

Ich komm immer noch nicht mit: Wenn eine Anwendung sagt: "Ich brauch Speicher - malloc()!", dann wird doch nichts initialisiert oder vorbereitet oder so. Dann trägt die Speicherverwaltung des OS die Zuteilung brav in ein paar Tabellen ein und sagt: "Da hast du - ist'n bisschen mehr als du wolltest." Das geht quasi in Nullkommanix, da muss nichts umgeschaufelt werden. In diesem Moment ist es auch dem OS überlassen, ob es sofort dafür sorgt, dass dieser Speicher auch physikalisch im RAM verfügbar ist, oder den Bereich erstmal nur virtuell reserviert. Von initialisierten Speicherbereichen oder gar Speicher mit vordefiniertem Inhalt reden wir ja gar nicht. Ich jedenfalls nicht.

fastfood-ketten produzieren auch essen obwohls eigentlich nicht sicher benötigt wird

Ja, das entspräche aber eher der Technik, bestimmte Systembibliotheken einfach mal zu laden, auch wenn man sie nicht sofort braucht. Das belegt natürlich auch Speicher, hat aber nichts mit Speicherreservierung zu tun, wie ich sie meinte.

Jetzt wird's langsam klar: Ja, du redest von Speicher, der längst zugeteilt und auch schon von der Anwendung benutzt worden ist.
nein

Dann brauchst du auch bei der Zuteilung/Reservierung nichts von der Platte zu lesen - weder aus der Swapdatei noch sonstwoher.

wenn ich 8 gb ram habe, aber aktuell nur 2 benötige, können die restlichen 6 schonmal pauschal verwendet werden (für etwas, was vielleicht mal benötigt wird)

Solange mir das OS diese restlichen 6GB auf Anfrage als "verfügbar" meldet, und bei Bedarf auch wirklich zur Verfügung stellt, ist das ja in Ordnung.

das lesen der anwendungsdaten in den arbeisspeicher (nicht vom swap-file in den arbeitsspeicher) muss dennoch passieren und das spart man sich dann (und das kostet beim anwendungsstart die meiste zeit)

Was denn für Anwendungsdaten? Ich rede die ganze Zeit von der Anforderung von "jungfräulichem", d.h. nicht initialisiertem Arbeitsspeicher, und davon, dass ich es sinnlos finde, Speicher zu reservieren, aber nicht zu benutzen.

Da merkt man erst mal, wie oft Windows unnötig auf die Auslagerungsdatei zugreift, wenn man ihm eine zur Verfügung stellt!
kommt auf die windows-version drauf an - windows 2000 und xp machen das in dertat sehr sehr oft und unsinnig - vista nutzt den arbeisspeicher viel schlauer

Naja, mag sein. Aber Vista kommt mir nicht ins Haus! Ich möchte ein Betriebssystem, und kein Mega-Tool, das mir die Belastbarkeit meiner PC-Komponenten austestet.
Ein Betriebssystem hat selbst so unauffällig und genügsam wie nur möglich zu sein, finde ich.

Im übrigen vertrete ich den Standpunkt, dass der Bedarf an Systemressourcen dann gedeckt werden sollte, wenn er tatsächlich entsteht, und nicht schon präventiv vorab. Ich mag auch die diversen Preloader oder Quickstarter von vielen Anwendungen nicht und deaktiviere sie nach Möglichkeit. Dafür nehme ich gern in Kauf, dass in dem Moment, wo ich etwas anfordere, eine gewisse Wartezeit entsteht. Das ist normal und richtig so. Dafür vergeude ich aber nicht vorausschauend Ressourcen für etwas, was ich nachher meistens doch nicht brauche.

So long,
 Martin

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