Aloha!
Das man eventuell einzelne Veränderungen nicht nachvollziehen kann, mag ja trotz alledem vorkommen.
"Daß man ..." oder von mir aus neuerdings auch "Dass man ...". ;-) (Das ist IMHO eine der dämlichsten Änderungen; die alte ß/ss-Regel war viel einfacher als die neue - und die neue ist nicht einmal neu, sondern wurde vor rund 80 Jahren in Österreich abgeschafft.)
Mir geht es eher so, daß ich nur einzelne Änderungen nachvollziehen kann, aber bei den schlimmsten Patzern wurde ja zum Glück die traditionelle Schreibweise wieder erlaubt (z.B. "aufwendig") - leider nicht bei der ß/ss-Regel...
Dennoch finde ich ein Verhalten wie es beispielsweise die Axel Springer AG einige Zeit an den Tag legte schlicht asozial. Ich muss mich schließlich auch an Gesetze halten, deren Sinn ich bezweifle.
Folgenschwere Verwechslung: Die Rechtschreibung ist kein Gesetz, sondern nur eine Empfehlung. Verbindlich ist sie nur für Behörden und staatliche Bildungseinrichtungen; Privatpersonen können im Prinzip schreiben, wie sie wollen. Natürlich sollte man sich trotzdem eine möglichst konsistente Rechtschreibung angewöhnen, da allzu willkürliche Buchstabenhaufen ungebildet erscheinen und das Lesen erschweren, aber es muß nicht unbedingt die aktuelle reformierte Version sein - und ein Abweichen von selbiger als "asozial" zu bezeichnen, finde ich offen gestanden arg übertrieben.
Die neue Rechtschreibung wurde beschlossen und hat sich mittlerweile auch etabliert - also soll bitteschön auch jeder nach der neuen Rechtschreibung schreiben.
Solange hinreichend viele oder hinreichend prominente Leute nicht mitmachen, ist sie eben nicht etabliert. ;-) Und das war zumindest in der Zeit zwischen der Reform und der Nachbesserung durchaus der Fall.
Viele Grüße vom Længlich