Hallo Tom,
Der User ist es gewohnt, daß mit Enter das Formular abgeschickt wird und mit Tab das nächste Feld erreicht wird.
Der Fehler ist also schon viel früher gemacht worden, als man von der in DE üblichen Feldbestätigung mit Enter abgewichen ist. Formular abschicken (also etwas quasi endgültiges für den Benutzer) war immer mit CTRL-RETURN oder einer Funktionstaste.
an was für Systeme denkst du dabei? Mir sind -außer vom Hörensagen- keine solchen bekannt. Vielleicht irgendwelche antiken BTX-Terminals, deren Usability wir bestimmt nicht als Vorbild haben wollen.
Seit der ungezügelte Amerikanismus allerdings auch in unsere EDV eingzogen ist (nun heißt sie ja uch IT), wurden die ganzen sinnvollen Dinge kaputt gemacht.
Die heute typische Bedienung von Formularen oder Eingabe- und Dialogfenstern hat aber nicht erst mit Windows Einzug gehalten. Sie war bereits Ende der 80er Jahre bei DOS-basierten Anwendungen mit pseudo-graphischer Oberfläche im Textmodus weit verbreitet.
Und noch weiter muss man, glaube ich, nicht zurückgehen, denn Anfang/Mitte der 90er Jahre sind Computer und der Umgang damit erst für die breite Masse ins Bewusstsein gerückt.
Wer also möglicherweise aus den Siebzigern noch Mainframes über Terminals mit ESC-Steuersequenzen bedient hat, zählt IMHO eher zu den professionellen Anwendern, von denen man auch die Flexibilität erwarten darf, sich mit unterschiedlichen Konzepten zurechtzufinden.
Alle Cursor-Bewegungen können mit der rechten Hand durch Anschlagen _einer_ Taste erledigt werden
Das lässt aber die Cursorbewegung *innerhalb eines Feldes* mit der Bewegung *von Feld zu Feld* verschmelzen. DAS fände ich erst recht irritierend.
warum muss man nun plötzlich für die Feldsprünge die linke Hand nehmen und zum Rückwärtsspringen sogar _zwei_ Tasten drücken.
Nun, das ist sicher Gewohnheitssache. Aber ich denke, wer mit der Tastatur arbeitet, hat in der Regel eh beide Hande auf dem Hackbrett. Warum soll also die Linke nicht auch bei der Navigation mitspielen?
Wir haben uns da einfach von der Übermacht des Billy the Gator (oder wie hieß der) und seiner Freunde überfahren und verarschen lassen.
Ich behaupte, dass der in diesem konkreten Fall gar nichts dafür kann - er ist nur auf einer Welle mitgeschwommen, die sowieso schon rollte.
Ich stimme Dir aber zu, dass es genausowenig sinnvoll ist, diese sinnlose, aber weltweit verbreitete unergonomische Vorgehensweise im Einzelkampf wieder zu beseitigen zu versuchen.
Das steht wohl außer Zweifel.
Schönes Wochenende,
Martin