Peter: Wie wurden Daten zu DOS zeiten gespeichert?

Hi,

Vor vielen Jahren, manchmal auch noch heute, nutzte man in vielen Firmen massgeschneiderte Dos-Programme. Es gibt da oft nicht viel zu sehen, eine Eingabemaske und eine Suchmaske.

Nun habe ich eine Anfrage bekommen ein DOS-Programm, genauer die Daten, in eine moderne DB zu migrieren. Da denke ich mir natürlich das kann so schwer nicht sein, denn irgendwie muss das Programm ja die Daten auch gespeichert haben. Aber gefunden habe ich dazu nichts und leider auch NULL Ahnung was DOS betrifft.

Das bedeutet ich werde wohl einen finden müssen der sich auskennt um den Auftrag zu erhalten. OK, aber was gibt es denn hier zu beachten? Wie hat man sowas früher üblicherweise in DOS gespeichert, Textdateien, CSV, DB?

Wie aufwendig wird sowas sein?

Peter

  1. Hallo!

    Das bedeutet ich werde wohl einen finden müssen der sich auskennt um den Auftrag zu erhalten. OK, aber was gibt es denn hier zu beachten? Wie hat man sowas früher üblicherweise in DOS gespeichert, Textdateien, CSV, DB?

    Das kann alles mögliche sein. Früher war zb dBase weit verbreitet.

    mfg
      frafu

  2. Hallo Peter,

    Wie hat man sowas früher üblicherweise in DOS gespeichert, Textdateien, CSV, DB?

    da gab es eigentlich auch schon alles, was es heute noch gibt.
    Nur dass man, während einer Datenbankabfrage, unbesorgt in die Kantine gehen konnte.
    Text/plain war sehr beliebt, daneben viele dBase-Derivate und wohl auch Oracle,
    man wird sehen müssen.

    Wie aufwendig wird sowas sein?

    ohne nähere Einzelheiten kann man das wirklich nicht sagen ...

    Das bedeutet ich werde wohl einen finden müssen der sich auskennt
    um den Auftrag zu erhalten.

    1992 habe ich einige alte Biblotheksverzeichnisse aus DDR-Beständen
    in die Bundeseinheitlichen Formate konvertiert. Das ist kein Zauberkram
    nur ein bissel Fleissarbeit, denn auf Tools kann man nicht hoffen.
    Du kannst eine Mail an ojablo@freenet.de schreiben, wenn Du möchtest.

    m.b.G. Rolf

  3. Hi there,

    Da denke ich mir natürlich das kann so schwer nicht sein, denn irgendwie muss das Programm ja die Daten auch gespeichert haben.

    tja, vermutlich

    Aber gefunden habe ich dazu nichts und leider auch NULL Ahnung was DOS betrifft.

    Was hat das Speichern von Daten mit dem Betriebssystem zu tun? Es war auch zu DOS-Zeiten möglich, ein halt in nicht graphischem Zeichensatz gehaltenes Programm als Frontend für einen sql-Server (hat Oracel und Informix etc. auch unter DOS gegeben) oder übers Netz auch für einen beliebigen Server einzusetzen.
    Wesentlich wahrscheinlicher aber, daß die Daten vom Programm direkt verwaltet wurden. Sehr verbreitet, wie schon darauf hingewiesen, waren irgendwelche xBase-"Datenbanken" wie dBase selbst, foxbase oder vor allem Clipper. Das kannst Du daran erkennen, daß in der Umgebung des Exe-Files meist irgendwelche .dbf - Dateien herumkugeln (leider können die natürlich auch irgendwo sein und noch tragischerweise auch anders heissen, ist aber unwahrscheinlich). An den Indexdateien kann man mit ziemlihcer Sicherheit erkennen, um welches Programm es sich handelt; ndx war dbase selbst, ntx clipper und idx war die Eerweiterung für foxbase (unter umständen auch .cdx, es gab von foxpro bis zur Version 2.6 auch eine DOS-Version)

    Wie aufwendig wird sowas sein?

    Hängt wie gesagt davon ab, es gab unter DOS vermutlich viel mehr Formate als  heute üblich; wenn Du Pech hast, dann hast DU keine xBase-Version vor Dir sondern vielleicht ein COBOL-Programm oder irgendetwas komplett selbsgestricktes, mit Deinen Angaben kann man das unmöglich feststellen. Am besten, Du findest einmal heraus, in welcher Datei Daten gespeichert werden (machst Du am besten, indem Du irgendetwas veränderst und dann auf den Zeitstempel der Dateien schaust), dann wären wir schon ein Stück weiter.

    Anyway, die Programmlogik wirst Du vermutlich in jedem Fall neuprogrammieren müssen, denn selbst wenn Du den Sourcecode hättest, wirst Du damit nicht mehr viel damit anfangen können, aber auch hier könntest Du uU etwas Glück haben, wenn der Source irgendein dBase-Derivat ist, dann kannst Du zumindest Teile davon verwenden, es gibt auch unter Windows und Unix Compiler, die das noch verstehen. Im Normalfall aber schätze ich wirst Du nicht viel mehr als die Daten retten können...

  4. Guten Morgen!

    Trägt evtl zur Lösung bei...

    Ist DOS mittlerweile 'Free'?
    Sonst hätte ich für diese Zwecke noch eine Version 6.22 (oder 6.2) da.
    Könnte man ja auf nem Testrechner oder virtuell installieren.

    Ansonsten verbieten es natürlich die AGB.

    Grüße, Matze

    1. Hallo,

      Trägt evtl zur Lösung bei...
      Ist DOS mittlerweile 'Free'?

      MS DOS ist nicht frei. Es gibt aber die freie DOS-Variante FreeDOS.

      Freundliche Grüße

      Vinzenz

  5. Hello,

    dazu solltest Du erstmal erfragen, mit welcher Sprache die Programme erstellt wurden. Man hat um 1985 gerne Cobol-Programme geschrieben, weil es dafür leistungsfähige Generatoren gab, die einem dreiviertel der Routinearbeit abgenommen haben. Dann hast Du es mit einem speziellen Dateiformat mit Satzarten zu tun. Das zu konvertieren, ist nicht unbedingt einfach.

    Dann gab es dBase und das Derivat Clipper.
    Und es gab natürlich hunderte von proprietären Systemen.

    Ohne die Dateien gesehen zu haben, kann man Dir keinen wirklichen Rat geben, nur, dass es wahrscheinlich gehen wird, die Daten zu übernehmen ;-)

    Auf welchem Medium leigen die Daten und Programme heute vor? Ist es noch lesbar?

    Liebe Grüße aus Syburg bei Dortmund

    Tom vom Berg

    --
    Nur selber lernen macht schlau
    http://bergpost.annerschbarrich.de
    1. Hallo!

      dazu solltest Du erstmal erfragen, mit welcher Sprache die Programme erstellt wurden. Man hat um 1985 gerne Cobol-Programme geschrieben, weil es dafür leistungsfähige Generatoren gab,

      Cobol am PC? Hab ich eigentlich nur für Lernzwecke gesehen. War das Turbo Cobol? Hat jedenfalls von der Oberfläche her stark an Turbo C erinnert. Ansonsten hab ich Cobol nur am Host gesehen.
      Gebe aber zu, meine professionelle IT Karriere ist erst 2000 gestartet.

      mfg
        frafu

      1. Hi there,

        Cobol am PC?

        Klar. Hat einige damit programmierte Fibu- und Warenwirtschaftsprogramme gegeben. Die waren aber sehr umständlich zu bedienen (öde CTRL-Tastenkombinationen anstelle von Cursortasten etc.), weil Cobol ursprgl. natürlich für den Batch-Betrieb entwickelt worden war und das ganze "Terminal-" bzw. PC-Handling nachträglich und umständlich implementiert worden war.

        War das Turbo Cobol?

        Nein. Von Borland hat es keinen Cobolcompiler gegeben.

        1. Hi,

          Cobol am PC?

          Klar. Hat einige damit programmierte Fibu- und Warenwirtschaftsprogramme gegeben. Die waren aber sehr umständlich zu bedienen (öde CTRL-Tastenkombinationen anstelle von Cursortasten etc.), weil Cobol ursprgl. natürlich für den Batch-Betrieb entwickelt worden war und das ganze "Terminal-" bzw. PC-Handling nachträglich und umständlich implementiert worden war.

          Das stimmt so nicht!

          Es gab durchaus etliche professionelle COBOL-Programme für die PC-Welt, die einen erstklassigen Bediencomfort hatten. Allerdings galten bei DOS-Programmierern noch andere Regeln, als sie bei Windows-Programmierern gelten (müssen). Deutsche Programme für die Zeicheorientierte Bildschirmoberfläche hatten eine ganz andere Bedienphilosphie, als es die heutigen Windows-Programme haben. Funktionstasten wurden als sogenannte Softkeys verwendet, standen also in jedem Programmteil für die wichtigsten Funktionen zur Verfügung. Das hat man möglichst polymorph gehalten. Die Taste für Druck war also immer dieselbe, egal ob da nun ein Datensatz oder eine Liste oder der Inhalt eines Verzeichnisses gedruckt werden musste.

          Die Programme waren auf Sicherheit bei gleichzeitig schnellster Bedienbarkeit ausgelegt. Es gab z.B. die Taylorix AG, damals deutschlands größten Anbieter im Mittelstandsbereich, die für die Programmentwicklung eigene COBOL-Compiler und -Generatoren hergestellt hatte. Mit diesen, ließen sich netzwerkfähige (multiuserfähige) Programme verhältnismäßig leicht erzeugen, ganz ohne komplexe externe Datenbanksysteme.

          COBOL ist ständig weiterentwickelt worden und war daher auch auf den unterschiedlichsten Plattformen verfügbar. Im PC-Bereich hat es schon 1980/81 erfolgreich Fuß gefasst.

          Da es älter als C ist, war man daran gewöhnt, es auf die jeweilige Plattform direkt in Assembler zu portieren. Das war sicherlich umständlicher, hat aber dafür gesorgt, dass in COBOL geschriebene Anwendungen alle Systemressourcen optimal ausgenutzen konnten und die in C üblichen Schlampereien nicht übernehmen mussten. Die Programme waren daher sehr schnell und sehr sicher.

          Die Philosophie war also: gemeinsamer Programmkern, Nutzung spezieller Fähigketiten der Plattformen musste jeweils angepast werden.
          Dafür hat man die Environment Division zur Verfügung, die dann die Verknüpfung zu den abweichenden Modulenn herstellt.

          Batch-Betrieb ist, wo sinnvoll, spätestens mit der Portierung auf die PC-Welt out :-)

          COBOL wird bis heute eingesetzt, allerdings nicht so publikumswirksam, wie Programme, die über fliegende Ordner und rotierende Uhren verfügen... :-)

          Gesundheit!
          Dr. Bit

    2. Man hat um 1985 gerne Cobol-Programme geschrieben, weil es dafür leistungsfähige Generatoren gab, die einem dreiviertel der Routinearbeit abgenommen haben.

      Cobol? Ich habe C und Pascal (spaäter Anfang der 90er Turbo Pascal) gemacht.

      Auf welchem Medium leigen die Daten und Programme heute vor? Ist es noch lesbar?

      Jow, das ist der Knackpunkt, alte dBase files sind heutzutage nicht mehr so ohne weiteres lesbar. Und ein 5.25"-LW zu finden ist schon fast museumsverdächtig. Wenn die discs überhaupt noch lesbar sind...

      1. Hi,

        Auf welchem Medium leigen die Daten und Programme heute vor? Ist es noch lesbar?
        Jow, das ist der Knackpunkt, alte dBase files sind heutzutage nicht mehr so ohne weiteres lesbar.

        dBase-Files sind heute noch ohne weiters lesbar, weil das Dateiformat erstklassig dokumentiert ist und auch nur ein dreiteiliges ist.

        • Fixed Header
        • Variable Header
        • Data Section

        Nur das Lesen und Einbinden von Memo-Files oder von (Multi-)Index-Files ist dann etwas komplizierter.

        Und ein 5.25"-LW zu finden ist schon fast museumsverdächtig.

        Dabei könnte ich Dir helfen. Ich habe noch ein paar gepflegte Laufwerke, eines sogar in Betrieb.

        eMail reicht.

        Gesundheit!
        Dr. Bit

      2. Hi there,

        Jow, das ist der Knackpunkt, alte dBase files sind heutzutage nicht mehr so ohne weiteres lesbar.

        Warum dieses? dbf-Dateien sind einfach Dateien mit fixer Satzlänge, die man zudem noch leicht erraten kann, wenn man keine (aber durchaus noch überall verfügbare) Dokumentation zur Hand hat...

        Und ein 5.25"-LW zu finden ist schon fast museumsverdächtig. Wenn die discs überhaupt noch lesbar sind...

        Das ist ein anderes Problem, das aber mit irgendwelchen Datenformaten imho überhaupt nichts zu tun hat...

        1. dbf-Dateien sind einfach Dateien mit fixer Satzlänge, die man zudem noch leicht erraten kann, wenn man keine (aber durchaus noch überall verfügbare) Dokumentation zur Hand hat...

          Meine erfahrung sieht da anders aus...

          Und ein 5.25"-LW zu finden ist schon fast museumsverdächtig. Wenn die discs überhaupt noch lesbar sind...
          Das ist ein anderes Problem, das aber mit irgendwelchen Datenformaten imho überhaupt nichts zu tun hat...

          Hab` ich was davon geschrieben?

          1. Hi there,

            dbf-Dateien sind einfach Dateien mit fixer Satzlänge, die man zudem noch leicht erraten kann, wenn man keine (aber durchaus noch überall verfügbare) Dokumentation zur Hand hat...
            Meine erfahrung sieht da anders aus...

            Aha? Und wie?

          2. Hi,

            Meine erfahrung sieht da anders aus...

            Du findest überall was im Netz. Z.B. hier:
            http://www.clicketyclick.dk/databases/xbase/format/

            Gesundheit!
            Dr. Bit

      3. Hallo,

        Und ein 5.25"-LW zu finden ist schon fast museumsverdächtig.

        gelegentlich findet man noch welche bei ebay oder beim Ausschlachten alter PCs. Ich habe noch zwei funktionierende, aber die gebe ich nicht her. ;-)

        Ich suche allerdings aus purer Nostalgie schon seit langer Zeit noch ein altes 8"-Floppylaufwerk. Der Spaß wäre mir sogar noch ein paar Euro wert. Muss nicht einmal funktionieren, sollte nur "glaubwürdig funktionstüchtig" aussehen.

        Wenn die discs überhaupt noch lesbar sind...

        Oh, die alten 5¼"-Disketten waren und sind sehr zuverlässig. Wenn ich bedenke, dass ich aus der Blütezeit des C64 (Mitte der 80er Jahre) noch einige 5¼"-Disks habe, die bis heute noch lesbar sind ...

        So long,
         Martin

        --
        Computer lösen für uns Probleme, die wir ohne sie gar nicht hätten.
        1. Hi,

          Ich suche allerdings aus purer Nostalgie schon seit langer Zeit noch ein altes 8"-Floppylaufwerk. Der Spaß wäre mir sogar noch ein paar Euro wert. Muss nicht einmal funktionieren, sollte nur "glaubwürdig funktionstüchtig" aussehen.

          Dafür wird es aber vermutlich keinen Adapter für PCs geben, sondern man müsste sich selber einen schnitzen. Und dann bräuchte man selbstverständlich auch noch passende Disketten.

          Dass man das Teil dann nochmal zum Leben erwecken könnte, bezweifele ich allerdings überhaupt nicht. Die Technik war noch sehr robust und konnte einiges vertragen.

          Gesundheit!
          Dr. Bit

          1. Hallo,

            Ich suche allerdings aus purer Nostalgie schon seit langer Zeit noch ein altes 8"-Floppylaufwerk. Der Spaß wäre mir sogar noch ein paar Euro wert. Muss nicht einmal funktionieren, sollte nur "glaubwürdig funktionstüchtig" aussehen.
            Dafür wird es aber vermutlich keinen Adapter für PCs geben, sondern man müsste sich selber einen schnitzen.

            wie bitte? Die 8"-Laufwerke (zumindest die aus der zweiten Generation) hatten schon den gleichen Anschluss wie die später üblichen 5¼"-Drives. Die Ansprüche an die Stromversorgung waren allerdings etwas höher.

            Und dann bräuchte man selbstverständlich auch noch passende Disketten.

            Oh, da sind mir mal drei oder vier zugeflogen, das wäre nicht das Problem.

            Dass man das Teil dann nochmal zum Leben erwecken könnte, bezweifele ich allerdings überhaupt nicht. Die Technik war noch sehr robust und konnte einiges vertragen.

            Allerdings. Die Dinger waren so schwer und solide, dass sie vermutlich auch einem Panzer getrotzt hätten. ;-)

            Ciao,
             Martin

            --
            Hannes würfelt abends immer, ob er den Abend mit seiner Frau zuhause verbringt oder in die Kneipe geht. Wenn er eine 6 würfelt, geht er in die Kneipe.
            Gestern musste er 37mal würfeln.