Hello,
Die Frage ist aber auch: Was SOLL der Informatikunterricht an den Schulen überhaupt vermitteln? Informatik ist ein Thema, für das viele Leute mehrere Jahre studieren (ganz abgesehen von der Vielzahl an Spezialisierungen). Der Schulunterricht sollte IMHO nur Grundlagen vermitteln (der Umgang mit einem PC als Arbeitsmittel und der Umgang mit Standardsoftware mag dazu gehören) und nicht schon einzelne Themen im Detail angehen. Das sollte man lieber den weiterführenden Schulen überlassen, für die sich die Schüler aus freien Stücken und aus ehrlichem Interesse entscheiden.
Naja, Du wirst Dir vorstellen können, dass es zu meiner Schulzeit das Fach "Informatik" noch gar nicht gab. Das ist an der Uni dann auch erst eingeführt worden, als ich schon ins Dritte Semester kam.
Dafür haben wir aber an der Schule eine Digitaltechnik-AG gehabt, die sehr viel Spaß gemacht hat. Im Prinzip haben wir damals eigene kleine Computer aus DIL-Chips gebaut udn auch verstanden, wie sie funktionieren. Gatter, Flip-Flops, Schieberegister, usw.
Und auch die Analogrechnentechnik hatte damals noch einen hohen Stellenwert.
Ich möchte fast behaupten, dass die Digialttechnik als Einstieg auch heute noch sinnvoll wäre.
Darüber hinaus benötigt man allerdings auch simpelste Umgangstechniken mit den gebräuchlichen Plattformen, also DOS-basierten Systemen (incl. Linux). Grundbegriffe, wie Datei, Verzeichnis, Formatieren, Programm, Wiederbenutzbarkeit, Zeichnsatz, Datenübertragung, usw. sollten schon rüber kommen. Ob man das nun durch Surfen im Internet näher bringt, oder durch Nutzung einer _einfachen_ Textverarbeitung, die nicht vom Thema ablenkt (MS-Word ist mMn nicht mehr geeignet für Grundlagenvermittlung), ist mMn egal.
Wenn dieser Unterricht dann geeignet ist, nutzbare Kenntnisse zu hinterlassen, für Sicherheitsfragen zu sensibilisieren, und gleichzeitig klar zu machen, wie weitreichend und verzweigt die Vertiefung des Themas sein kann, hat man mMn das Unterrichtsziel erreicht.
Liebe Grüße aus Syburg bei Dortmund
Tom vom Berg