Hallo,
Deine Liste liest sich wie ein loser Zusammenschnitt der Schlagzeilen der letzten BILD-Ausgaben.
... was ihre Ungerechtigkeit aber nicht mindert.
Nebenbei ist Steuerbetrug ein Volkssport geworden
Das liegt aber nicht zuletzt an der Unverschämtheit unseres Steuersystems, bei dem sich der Staat ungeniert überall bedient, ob es ihm zusteht oder nicht.
(wer hat noch nie bei seiner Steuererklärung die Entfernungskilometer ein bisschen großzügiger angegeben?)
Ich. Und ehrlich gesagt, nachdem ich als Berufsanfänger zwei- oder dreimal brav meinen Lohnsteuer-Jahresausgleich abgegeben habe, mir dafür einen Sonntagnachmittag um die Ohren geschlagen habe und gerade mal ein Taschengeld wieder rausbekommen habe, hab ich's bleibenlassen. Das bisschen Rückzahlung lohnt nicht die Zeit, die ich dafür aufbringen muss - die paar Mark (oder Euro) kann das Finanzamt dann meinetwegen auch noch behalten.
Das war anders, als ich noch Student war und nur während der Semesterferien ein Einkommen hatte und dann, weil die auf das Monatsgehalt bezahlte Einkommensteuer aufs ganze Jahr umgelegt wurde, den größten Teil der bezahlten Steuern wieder rausgekriegt habe.
Den braven Autofahrer, der sich (fast) immer anständig an die Regeln hält, kriegen sie am Wickel, weil er ausnahmsweise mal 10km/h zu schnell gefahren ist, aber die Raser, die bei gerade mal einer Wagenlänge Abstand mit 160 Sachen über die Autobahn düsen, kommen ungeschoren davon.
Murphy's Law. Das hat m.E. nichts mit Ungerechtigkeit zu tun.
Zugegeben, ja. Wenn der Raser erwischt wird, ist er tatsächlich dran.
Der kleine Angestellte wird fristlos gekündigt, weil er alte Messgeräte mitgenommen hat, die sowieso entsorgt werden sollten, und die hohen Tiere in der Führungsriege lassen sich auf Kosten des Unternehmens die Fassade ihres Bungalows sanieren, weil die Baufirma ja sowieso gerade in der Nähe tätig ist.
Der kleine Angestellte kann sich wehren, tut er es nicht, ist er selber schuld.
Das ist in der Praxis normalerweise aussichtslos. Was soll er tun? Vor dem Arbeitsgericht klagen? Selbst wenn er Recht bekäme, was ja durchaus sein kann, würde er bei seinem Arbeitgeber keinen ruhigen Tag mehr verbringen.
Im Übrigen - um bei Deinem Beispiel zu bleiben - sollte man in solchen Fällen vorher fragen, Eigentum ist Eigentum. Wenn er die Dinger aus dem Müll fischt, ist das was anderes.
Das schrieb ich ja: "... die sowieso entsorgt werden sollen".
Außerdem weiß ich von einigen Bekannten, dass z.B. bei DB in Untertürkheim nicht einmal das Mitnehmen von Gegenständen aus dem Abfallcontainer geduldet wird. Früher durfte man sich als Mitarbeiter noch bedienen und das Zeug dann zu einem symbolischen Kilo-Preis (z.B. 5 DM/kg) mitnehmen. Die Zeiten sind vorbei.
Ein Privatmann, der für den Kauf eines neuen Autos einen Kredit aufnehmen will, muss bei den Banken bitten und betteln, bis er überhaupt etwas bekommt; ein Unternehmer, dessen Betrieb sowieso schon tief in den roten Zahlen steht, kriegt's noch nachgeschmissen. Wieviel, sagten Sie? Vierhunderttausend? Ach, sagen wir, eine halbe Million.
Das ist völliger Blödsinn. Hast Du als Unternehmer mit tiefroten Zahlen mal versucht, einen Kredit in der von Dir genannten Höhe zu bekommen?
Nö, aber die Nachrichten bringen fast täglich Beispiele dafür, dass Firmen, die ohnehin verschuldet sind, auch noch weitere Kredite bekommen (unser Staat noch viel schlimmer: Schulden in Milliardenhöhe, und trotzdem fleißig weiter Kredite aufnehmen - von wem? Und wer segnet sowas ab?).
Die kriegen noch nicht mal einen Leasingvertrag genehmigt. Maxfield ist da weißgott nicht repräsentativ.
Wer ist Maxfield, und was hat es mit dem Laden auf sich?
So long,
Martin
Es sagte...
ein korpulenter Lehrer zu einem Schüler, der ihn ein Fass genannt hatte: "Nein. Ein Fass ist von Reifen umgeben, ich dagegen von Unreifen."