Moin Christian,
Naja, die Alternative halte ich für deutlich wahrscheinlicher: maßlose Arroganz gepaart mit totaler Weltfremdheit und einer gehörigen Portion Borniertheit.
Das wäre allerdings insofern wirklich ganz schlimm, als dann der nächste Gröfaz echt nicht weit weg ist... *uaaaahhhh* Ich glaube lieber an Absicht, sorry.
Das allein reicht nicht, es müssten außerdem Sozialarbeiter engagiert werden, die in die „Slums” (bewusst provokant formuliert ;) gehen und dort die sozialen Gefüge aufbrechen und ein Umdenken initiieren.
Mehr Sozialarbeiter - es gibt sie inzwischen, aber es sind einfach zu wenige.
Du gehst von einer idealisierten Einstellung aus. Um viel aus der Schule mitzunehmen muss man auch dazu bereit sein, zu lernen. Und das stelle ich in Zweifel.
Ich beschreibe keinen Ist-Zustand, sondern das Ziel, das wir haben sollten. Wenn wir da hinkommen, dann sollte das auch klappen.
Und wäre es nicht endlich mal an der Zeit, anzuerkennen, dass zwischen Lehrern und Schülern eine Beziehung bestehen muß, dass der Schüler nun wirklich der Anerkennung durch den Lehrer bedarf? Dass auch eine gute Vier für einen Schüler eine Leistung bedeuten kann, die lobenswert ist, wenn er vorher nur Fünfen geschrieben hat?
Zweifelsfrei. Ist jedoch nur ein Teil einer möglichen Lösung.
Habe ich gesagt, dass ich jetzt ein umfassendes Konzept aus dem Hut zaubern werde? Hilfe!
Oh doch, das ist Erziehung.
Schön, dass du die allgemeingültige Definition von Erziehung hast ;)
Wart's mal ab, spätestens 10 Jahre nach der Taufe hast du die auch. ;o)
Und es ist ebenfalls Erziehung, wenn man Schülern sagt, was richtig und was falsch sei - das ist die Aufgabe praktisch aller Lehrer.
In deinen bisherigen Postings hörte es sich stark danach an, als würdest du genau das in Abrede stellen wollen. Damit bin ich nicht einverstanden, halte ich das doch durchaus für einen (nicht unbeachtlichen) Teil des Problems.
Nö, ich habe das auch nie in Abrede gestellt. Aber ich wehre mich gegen diese Pauschalisierung, dass "die Eltern" ja nicht mitziehen, "die Eltern" den Schulerfolg ihrer Kinder torpedieren, "die Eltern" sich ja sowieso nicht für ihre Kinder interessierte, undsoweiterundsofort - als ob es sich dabei um die Mehrheit der Eltern handelte. Und das stimmt so ganz einfach nicht.
Und dieses Verhalten wird gern mal uminterpretiert in "die Eltern kümmern sich ja um nichts".
Da missverstehst du mich jetzt aber. Ich sprach eher von Leuten, die eine Scheiss-Egal-Mentalität an den Tag legen. Und davon gibt es inzwischen durchaus so einige. Die Kinder werden genährt, aber vielmehr ist da dann auch nicht. Habe leider in meinem Bekanntenkreis auch solche Leute. Mit denen kann man aber irgendwie auch nicht darüber reden.
Warum sollten sie auch? Entweder es ist ihnen wirklich egal oder - und das ist wahrscheinlicher - sie tun, was sie müssen, weil sie meinen, sie könnten nicht mehr. Nachdem du kein Sozialarbeiter bist, ist deine Möglichkeit einfach, dabei zu helfen, die Kinder aufzufangen und dafür zu sorgen, dass denen nicht alles egal sein wird. Ja, so etwas betrachte ich als gesellschaftliche Aufgabe. Wo die Eltern nicht wollen oder können, sollte es Nachbarn, Tanten, Onkel, Großeltern, whatever geben. Man _kann_ nicht hingehen und die Kinder verkommen lassen, damit man mit dem Finger auf die Eltern zeigen kann... Achja, du wirst wahrscheinlich wieder sagen, ich idealisierte. Tue ich auch. Schau aufs Ziel, dann wird der Weg kürzer...
Diese "enorm vielen" Leute werden samt und sonders zu wilden Tieren, wenn irgendjemand ihre Kinder "faul" nennt, was wollen wir wetten?
Zweifelsfrei, ich kenne nur wenige Eltern, die die Schwächen ihrer Kinder sehen (huhu Chräcker).
Keine Ahnung; ich kenne die Schwächen meiner Kinder, kann sie genau benennen und versuche ihnen zu helfen, so gut ich kann. Es ist aber schon passiert, dass ich versucht habe, einem Lehrer klarzumachen, wo die Schwächen meines Kindes liegen - und der Kerl hat mich mehr oder weniger gefragt, warum das Kind denn nicht auf der Sonderschule sei. Naja, davon hatten wir's ja schon.
Ich keine Objektivität unterstellt ;)
*hihi* Heute ohne Verb? Chic! ;o)
Was ich ja anläßlich dieses Anlasses äußerst interessant fand: […]
Ich will die Problematik nicht abwenden von Schulen, Lehrern und dem System. Die tragen durchaus ihr (nicht gerade kleines) Scherflein dazu bei.
Ja, so ist das.
War aber das, was ich gemeint hatte. Kommunikationsknoten?
Sieht wohl so aus, wa?
Jepp.
Schöne Grüße aus Lüdinghausen,
Ach, back to the roots? ;o)
File Griese,
Stonie
It's no good you trying to sit on the fence
And hope that the trouble will pass
'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.