johny7: der gute mensch - wo,was und wer?

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Moin allerseits,

Wie gesagt, wundert euch nicht - Ihr habt keine gnade verdient...

Hast Du denn Gnade verdient?
Bist Du der eine, der noch nie Fisch gegessen und noch nie Benzin verfahren hat?

Was heißt "Gnade"? Gnade kann man doch nicht verdienen! Verdienen kann man Gehalt, Lohn usw. Aber Gnade ist etwas, was einem rechtlich nicht zusteht, was aber derjenige, der begnadigt, aus freien Stücken und aus seinem souveränen Willen tut.

Nachdem ich mir eure Diskussion durchgelesen habe, fiel mir nur ein Ausschnitt aus Mendelssohns Hymne "Hör mein Bitten" ein: "Ich irre ohne Pfad in dunkler, dunkler Nacht".
Die einen Denken, alles mit der Evolution erklären zu wollen, andere regen sich darüber auf, dass sie schlimmer dargestellt werden als sie selbst von sich halten.
Das Problem ist, dass sich der Mensch nur auf sich selbst fixiert, sich und die Umwelt nur mit sich selbst und mit seinen eigenen Erkenntnissen zu erklären versucht. Menschlich (d.h. wieder selbstfixiert) betrachtet hat er auch keine andere Wahl. Und so läuft sein ganzes Denken und Handeln auf einen Kurzschluss hinaus. Der Mensch versucht zu erklären, er sei gut. Er will unabhängig sein und versucht so die "Gottesidee" aus seinem Gewissen wegzudiskutieren. Und auch das Gewissen selbst. Das zeigt aber seine Verlorenheit. Schon die Römer sagten, dass ein Mensch dem anderen ein Wolf sei. Wenn der arme Inder nichts anderes tun kann, als die Meere leer zu fischen, warum sind dann die Politiker so "böse"? Irgendwo muss doch ein Ende dieser Boshaftigkeit sein. Wenn der Mensch gut ist, warum gibt es dann Leid? Warum verbessert sich die Welt nicht, sondern verschlechtert sich?
Mich erschreckt immer der Gedanke, es gäbe keinen Gott. Dann wären wir ja ganz grausam einander überlassen! Und die starken würden immer mehr die Kontrolle übernehmen (wir sehen doch, wozu ein Überwachungsstaat gut ist).

Auch wenn der Autor des Threads es etwas stark ausgedrückt hat und sich selbst demonstrativ außen vor hielt: Der Mensch ist schlecht und verdorben. Dazu gehört ein jeder von euch, der Autor und auch ich. Der Mensch ist von sich aus ein irrendes Objekt, irrt in seinen Gedanken und hat kein Ziel. Er ist egoistisch und kann sich selbst nicht helfen.
Diese Gedanken sind aber schon in dem ältesten uns bekannten Buch fixiert. Deswegen lese ich es auch gern, weil schon damals Menschen erkannt haben, dass sie schlecht sind. Aber es gab auch jemanden, der ihnen da heraus geholfen hat.

Grüße, JN

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