Cybaer: Diskussion zu Online-Sperren

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Hi,

Du hast in meiner Logigkette aber schon das erste Wort "wenn" gelesen, oder?

Ja.

Die Frage ist an anderer Stelle: wie definiert man "vertretbar"?!

Und hier gehts bei dieser kette nicht darum, was ich finde, oder die Gesetzesgegner, sondern es geht darum, was der Gesetzgeber findet. Und wenn(<=!) er das Mittel als vertretbar ansieht, dann(<=!) ist es nur logisch, daß er es auch anwendet, und zwar über das "Delikt Kinderpornografie" hinaus. Wieso dann(<=!) aus seiner Sicht auch nicht.

Weil der Gesetzgeber das Mittel (ganz allg. formuliert: Zugangssperre) zwar vertretbar findet (wie eben im RL auch: Kinder dürfen nicht in Sexshops, Geschäfte dürfen Erwachsenenzeugs nicht an Minderjährie verkaufen, etc.), die Anwendung im Internet aber absolut sinnfrei ist.

Denn das Internet ist *explizit* dazu entwickelt worden, daß es sich dadurch eben *nicht* "behindern" läßt.

Somit kommen wir wieder zum Thema, daß unsere lern- und merkbefreiten Politiker einfach vom Internet nichts verstehen, und munter Gesetze machen, die sie für sinnvoll erachten, es aber in Wirklichkeit nicht sind.

Daß ein "wir machen weiter so wie immer - egal ob reale oder virtuelle Welt" nicht funktioniert, ja: nicht funkktionieren kann, haben sie nicht gemerkt - werden sie nicht merken. Weil sie nicht wissen, worum es geht.

Wir sehen gerade live und in Farbe das kollosale Scheitern einer in die Jahre gekommenen Generation, die sich aus der Zukunft verabschiedet hat ...

... was eigentlich ganz lustig wäre, wenn es sich dabei nicht um die Leute gehen würde, die dazu da sind, unsere Gesellschaft jetzt und in Zukunft zu gestalten!

Gruß, Cybaer

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Zweck des Disputs oder der Diskussion soll nicht der Sieg, sondern der Gewinn sein.
(Joseph Joubert, Schriftsteller)