Hallo,
Für mich als Student ist es unheimlich schwer da einen Zwischenweg zu finden, die Profs bringen uns (scheinbar) veraltete Sachen bei (schuldigung) die wir jedoch so umsetzten müssen um gute Noten zu bekommen und es demnach so auch lernen.
da bin ich gar nicht mal so sicher. Ich bin überzeugt, dass viele Professoren (naja, vielleicht nicht alle) auch so ehrlich sind und Leistungen ihrer Studenten honorieren, auch wenn sie ihren eigenen Lehrinhalten nicht ganz entsprechen, vielleicht sogar widersprechen.
Ich kann da ein Beispiel aus meinem eigenen Studium (technische Informatik) bringen: Im Fach "Digitaltechnik" hatten wir einen Prof, der an der FH ein wenig als Pedant und als Vertreter der alten Schule verschrien war. Ja, er hat sehr viel mehr als seine Kollegen auf korrekte Ausdrucksweise, gute Darstellungen und saubere Argumentation Wert gelegt, okay. Ich hatte aber schnell den Eindruck, dass sein Wissen vor allem aus der Theorie stammt.
Irgendwann war es so weit, dass er uns die grundlegenden Logikschaltungen (Verknüpfungen, Flipflops usw.) erläutern musste, und ich habe mich ein paarmal zurückgehalten: Ich wusste, dass das zwar alles theoretisch richtig war, was er uns erklärte, aber in der schaltungstechnischen Praxis idR nicht so realisiert wird (ich war damals schon eifriger Elektronik-Bastler). Irgendwann habe ich es gewagt, ihm in der Vorlesung zu widersprechen, und er bat mich an die Tafel, um ihm meine Variante aufzuzeigen. Er dachte dann einen Moment drüber nach, kam wohl auf die Schnelle zu keinem Ergebnis, und meinte dann: "Ich werde mich informieren, fragen Sie mich in der nächsten Vorlesung nochmal."
Das brauchte ich aber gar nicht - er kam von sich aus nochmal auf das Thema zurück und gab unumwunden zu, ich hätte wohl Praxiserfahrung, ja, das würde tatsächlich oft so und so gemacht, das habe er nicht gewusst.
Von dem Moment an hatte ich bei dem Typ einen Stein im Brett und keine Scheu, ihn gelegentlich auf typische Lösungen hinzuweisen, die nicht im Lehrbuch standen.
Ich bin sicher, dass es bei euch auch den einen oder anderen gibt, der so ehrlich sich selbst gegenüber ist - aber es kommt natürlich immer darauf an, "wie man in den Wald hineinruft". Der Ton macht die Musik.
Ich bin jedoch auch ganz erlich und sag das es einfach den ein oder anderen Prof gibt den man als Student einfach nicht wiederspricht
Doch, trau dich! Natürlich nicht, um einfach nur zu widersprechen; du solltest dann schon argumentieren und begründen können, warum du ihm widersprichst. Wenn du das schlüssig kannst, vielleicht sogar noch mit einem Beleg aus der Fachwelt, sollte er das eigentlich honorieren, wenn er nicht komplett verknöchert ist.
Ich für meinen Teil werde in Zukunft zumindest versuchen unabhängig vom Studium mich auf den neuesten Stand zu bringen, und das nichtnur mit alten HTML Lernbüchern und den Einsatzt von Dreamweaver.
Immerhin, das ist auch ein guter Ansatz. :-)
Ciao,
Martin
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